Delfine


Klasse: Mammalia (Säugetiere)
Ordnung: Cetacea (Waltiere)
Unterordnung: Odontoceti (Zahnwale)
Familie: Delfinidae (Delfine)

Großer Tümmler

Gattung: Tursiops (Delfine), Art: Tursiops truncatus. Verbreitung: Küstengebiete in allen tropischen Meeren sowie im Mittelmeer und im Schwarzen Meer.
Die Tragezeit von Delfinen beträgt rund 10 Monate. Das Junge kommt mit der Schwanzflosse voran zur Welt. Die Mutter begleitet es sofort zur Wasseroberfläche, wo der Nachwuchs erst einmal Luft holen muss.

Auf dem Speiseplan der Delfine stehen in der Regel Heringe und Sardinen, gelegentlich verzehren sie aber auch Garnelen und Tintenfische. Zur verfeinerten Orientierung - keineswegs permanent - senden Delfine Ultraschalllaute aus, die von festen Objekten reflektiert werden. Hierbei werden Schnalzlaute im Bereich des Blaslochs erzeugt und durch die in der Stirnpartie befindliche "Melone" gesendet.

Die frühesten bildlichen Delfindarstellungen wurden auf Kreta entdeckt. Sie stammen aus dem 16. Jahrhundert vor Beginn der westlichen Zeitrechnung. Im Palast von Knossos fand man beispielsweise im Vorzimmer des Baderaums der Königin naturgetreue Fresken der Meeressäuger. Auch später wurden die Tiere als Glücksbringer und Helfer in der Not verehrt. Ungefähr vierzig griechische Städte prägten Münzen mit Delfinmotiven. In römischer Zeit kam das Bild des Delfinreiters in Mode.

Geschichten von freundschaftlichen Beziehungen zwischen Delfinen und Menschen gibt es seit der Antike. In vielen davon wird das offene, entgegenkommende Wesen der Delfine betont und die Nähe dieser Tiere zur Götterwelt besonders hervorgehoben. Man sagte ihnen eine dem Menschen gegenüber bedingungslose, reine Liebe nach und Vorzüge wie Grazie, Intelligenz, Stärke, Vitalität und Humor. Plinius der Ältere (23 bis 79 nach Christus) beispielsweise schrieb über einen Knaben, der mit "seinem" Delfin oft weit hinaus ins Meer schwamm, worum ihn viele andere beneideten. Der Knabe durfte sogar auf dem Delfin reiten. Eines Tages verletzte sich der Bub an der Rückenflosse seines Freundes und starb. Der Delfin trauerte so sehr, dass er Selbstmord beging. Beide wurden tot am Strand aufgefunden.

Um die Entstehung des Orakels von Delfi rankt sich folgende Legende: Apollon wollte das Orakel der alten Erdmutter Gaia durch sein eigenes ersetzen. Im Zuge dessen kämpfte er gegen Delfyne, (ein Ungeheuer, das Eigenschaften des Mutterleibes und des Delfins in sich vereinte). Die Delfyna ist im griechischen Mythos halb Schlange, halb Weib. Aufgrund seines Sieges übertrugen sich die delfinischen Eigenschaften auf ihn. Sodann ließ er einen Tempel für sich errichten, nahm die Gestalt eines Delfins an, sprang ins Meer und lenkte ein Schiff in jene Richtung, wo der Tempel stand. Die Seeleute sollten ihm, nachdem er sich zu erkennen gegeben hatte, als Priester in diesem Tempel dienen und ihn als Apollo Delfinios verehren. Der Tempel wurde Delfinius genannt. Auf diese Weise kam Delfi zu seinem Namen.


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