Mary
Shelley wurde am 30. August 1797 als einzige leibliche Tochter des politisch engagierten
Schriftstellers und Journalisten William Godwin und der Frauenrechtlerin Mary
Wollstonecraft, die zehn Tage nach der Geburt des Kindes starb, in London geboren.
Sie genoss eine umfassende Ausbildung in Form von Heimunterricht. Zum Bekanntenkreis
ihres Vaters zählte u.A. der Poet und Philosoph
Samuel Taylor Coleridge. Im Alter von zehn Jahren schrieb Mary Shelley ihre
ersten Gedichte.
Im Jahr 1814 verliebte sie sich - sehr zum Leidwesen
der Familie - in den zu diesem Zeitpunkt verheirateten, damals noch gänzlich unbekannten
Dichter Percy Bysshe Shelley (4.8.1792-8.7.1822), einen Bewunderer ihres
Vaters, mit dem Mary Shelley, da er sie gleichfalls in sein Herz geschlossen hatte,
nach Frankreich und in die Schweiz durchbrannte, und den sie nach dem Selbstmord
seiner ersten Frau Harriet, einer Wirtstochter, im Jahr 1816 heiratete.
Clara,
die erste Tochter des außergewöhnlichen Künstlerpaares, starb einige Jahre später
in Venedig. Der erste
Sohn, William, kam noch in England zur Welt. Er starb im Alter von drei Jahren
an Malaria, als die Shelleys aufgrund ihrer "gesellschaftlichen Außenseiterstellung",
unter der sie in England zu leiden hatten, in Italien lebten.
Die
Shelleys machten die Bekanntschaft Lord Byrons, der England aufgrund zahlreicher
Widrigkeiten den Rücken gekehrt hatte und bisweilen am Genfer See residierte.
Dort, in der Schweizer Villa Lord Byrons, wo sich Gäste und Gastgeber gerne
die Zeit mit Gruselgeschichten vertrieben, entstand im Jahr 1816 die Idee zu
Mary Shelleys bekanntestem Beitrag zur Weltliteratur, dem Roman "Frankenstein,
or, The Modern Prometheus" ("Frankenstein
oder Der moderne Prometheus"),
als Lord Byron
den Anstoß zu einem literarischen Wettkampf, wer von ihnen die beste Gruselgeschichte
schreiben würde, gab, und Mary Shelley in einem Traum den Wissenschaftler, der
ein Geschöpf aus Leichenteilen zusammensetzt und unbelebte Materie, mit den
bekannten furchtbaren Konsequenzen, zum Leben erweckt, sah.
Nach Percy Shelleys Tod, (der Nichtschwimmer ertrank im Jahr 1822 in Italien, als sein
Schiff sank), kehrte Mary Shelley, auch aufgrund materieller Not, nach England
zurück, wo sie sich der Pflege ihres gebrechlichen Vaters und der Erziehung ihres
einzigen am Leben gebliebenen Kindes, Percy Florence Shelley, widmete. In den
Jahren 1839 und 1840 beschäftigte sie sich mit der Veröffentlichung der Werke
ihres verstorbenen Ehemanns, deren Herausgabe sie überwachte.
Außerdem
verfasste Mary Shelley zahlreiche Kurzgeschichten und Beiträge für Zeitschriften.
Ihr eigener, im Jahr 1818 veröffentlichter
Roman "Frankenstein, or, The Modern
Prometheus" wurde ein großer Erfolg, an den keines ihrer späteren Werke,
("Lodore", "Faulkner", "Valperga" oder der Zukunftsroman
"The Last Man"), anschließen konnte.
Mary Shelley starb am 1. Februar 1851 in London.