Boris Strugatzki: "Die Ohnmächtigen"
Seit
März 2007 ist der neue Fantastik-Roman des russischen Autors
Boris Strugatzki im Handel. Von Erik Simon übersetzt, wurde
die deutschsprachige Ausgabe des 2003 unter Pseudonym verfassten
Romans, der 340 Seiten umfasst, von Klett-Cotta veröffentlicht.
Im Mittelpunkt der Handlung steht der Petersburger Meteorologe Wadim
Danilowitsch.
Dieser verfügt über die Fähigkeit,
Massenentscheidungen vorherzusagen. Dies hat sich zu Wadims Leidwesen
wohl herumgesprochen, und dies bedauerlicherweise auch noch in den
falschen Kreisen. So heftet sich ihm die Politmafia an die Fersen.
Erast Bonifatjewitsch fordert Wadim im Auftrag eines ominösen
"Ajatollah" dazu auf, dafür zu sorgen, dass der so genannte
Intelligenzler die nächste Wahl gewinnt. Vergeblich versucht
ihm Wadim klarzumachen, dass er zwar Vorhersagen treffen
könne, jedoch keinen Einfluss auf Entscheidungen habe. Es
hilft nichts: Wadim sitzt in der Zwickmühle, und wenn ihm sein
Leben lieb ist, dann sorgt er dafür, dass er den Auftrag zur
Zufriedenheit von Erast und diesem Ajatollah ausführt.
Allerdings ist Wadim auch nicht die einzige Person, die über
gewisse
besondere Fähigkeiten verfügt ...
"Die Ohnmächtigen" zeigt sich als sehr anspruchsvoller Roman
aus dem Genre der Fantastik. Obwohl die Erzählung in
postkommunistischer Zeit angesiedelt ist, behandelt sie intensiv auch
vergangene Zeiten und ordnet sich so, mit einer gehörigen
Portion Pessimismus und Kapitalismuskritik versehen, in die russische
Erzähltradition ein.
Dieser Roman geht jedoch in allem einen Schritt weiter, zeitlich
gesehen, wie auch inhaltlich. So ist es nicht schlichter Pessimismus,
der sich in den Vordergrund drängt, sondern schiere
Hoffnungslosigkeit und die Erkenntnis, dass man an gewissen Dingen
nichts ändern kann - vielleicht in gewisser Weise, wenn man
über besondere Fähigkeiten verfügt, aber
auch dann nicht schlussendlich, nicht "einfach so" und, was in diesem
Roman das prominenteste Kriterium ist: Die Elite hat keine
Sonderrechte, wenn es um das Schicksal geht. So ist der Titel des
Buches hervorragend gewählt, denn die Ohnmacht vor allem der
Intellektuellen ist es, der der Leser auf praktisch jeder Seite
begegnet.
Besonders hervorzuheben ist der Stil des Buches, der nicht nur sehr
anspruchsvoll ist, sondern auch voller Anspielungen und
Bezüge. Der besonders Belesene wird einiges gleich bei der
Lektüre erkennen, für alle anderen hat
Übersetzer Erik Simon zusätzlich noch einige Seiten
mit Anmerkungen an das Ende des Buches gestellt.
Von der Bibel angefangen über
Voltaire bis hin zu
Jonathan
Swift, Jack
London, Maxim Gorki, Tsunetomo Yamamoto, Alexej Tolstoi und
anderen ziehen sich Anspielungen und Zitate durch den Roman und
unterstreichen einmal mehr, dass man bei diesem Werk Strugatzkis einen
anpruchsvollen Roman vor sich hat, der mehr zu erzählen hat
als eine fantastische Geschichte.
Wer sich allerdings an den Stil gewöhnt hat, findet zugleich
hervorragende Unterhaltung.
(Tanja Elskamp; 04/2007)
Boris
Strugatzki: "Die Ohnmächtigen"
Aus dem Russischen von Erik Simon.
Klett-Cotta, 2007. 400 Seiten.
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Leseprobe:
Viertes Kapitel
Dezember. Mittwoch.
Die Nacht des Patriarchen
Er heißt Sten Arkadjewitsch Agre. Der Vorname könnte
ungewöhnlich wirken, aber nur in unserer heutigen
entideologisierten Unzeit. In Wahrheit bedeutet Sten - 'STalin-ENgels'.
Er hatte übrigens irgendwann auch einmal einen
älteren Bruder, der Marlen hieß: Marx plus
Lenin. Wo
aber dieser anscheinend durch und durch russische Mensch so einen
exotischen Familiennamen herhat, habe ich bisher nicht herausfinden
können. Kenntnisreiche Leute erklären, dass 'agre'
auf Sanskrit 'der Erste' oder sogar 'der Höchste' bedeutet,
auf Grusinisch heißt es 'So' ('So ein zerstreuter Mensch
...'), und auf Iwrit sind 'agra' (auf der letzten Silbe betont)
'Steuern'. Das ist alles, was ich zu diesem Thema in Erfahrung bringen
konnte. Also nichts.
Dass ich mich jetzt bereit gefunden habe, über ihn zu
schreiben, liegt nicht etwa daran, dass ich Angst vor euch
hätte. Man soll nicht übertreiben. Und
natürlich erst recht nicht, weil ich euch helfen wollte.
Überhaupt nicht, weil ich in dieser Beschäftigung
irgendeinen nützlichen oder pragmatischen Sinn sähe.
Ich habe diese Aufzeichnungen begonnen, weil ich anscheinend vollends
begriffen habe: Von mir bleibt später einmal nichts auf der
Welt als diese Aufzeichnungen. Mehr noch: Auch von ihm selbst wird
nichts als meine Aufzeichnungen bleiben. Nun ja, vielleicht noch ein
paar Gerüchte,
die heute schon wie Legenden klingen. Und eine
große Anzahl von Interviews, die keinerlei Information
liefern, sondern nur die Fantasie anregen und neue Gerüchte,
neue Legenden hervorbringen.
Über ihn sind auch bisher schon seltsame Gerüchte und
saftige Legenden im Umlauf. Ich nehme an, in eurer Abteilung sammelt
irgendwer sie sorgfältig, sortiert sie (mit seitlich
herausgestreckter Zunge) und analysiert sie gründlich. Ich
will nicht einmal ausschließen, dass ihr einen Teil dieser
Gerüchte selbst erfunden und verbreitet habt ... Aber zwei
Legenden werde ich hier anführen. Eine, weil sie mir perfekt
erscheint, beim Weitererzählen bis zum Zustand einer fertigen
Kurzgeschichte geschliffen. Und die zweite, weil ich selbst Zeuge des
Ereignisses war und an diesem Beispiel beobachten kann, wie sich die
bescheiden-alltägliche Raupe der Tatsache in den
prächtigen Schmetterling der Legende verwandelt.
Alsdann, die erste Geschichte. Die Handlung spielt so etwa im Jahre
vierundneunzig, nicht später als fünfundneunzig. Es
fährt ein Oberleitungsbus, der Tageszeit entsprechend nicht
voll, die Leute sitzen. Alles ist still und friedlich. Auf dem
Rücksitz hat sich ein Onkelchen von unbestimmtem Zuschnitt
niedergelassen, von dem man zunächst nur eins sagen kann -
dass er dem großen proletarischen Mustopf entstammt.
Wahrscheinlich sitzt er genau deswegen ganz allein und langweilt sich
anscheinend. Und er beginnt zu reden, genauer gesagt: zu
verkünden.
"An der nächsten Haltestelle", verkündet er, "steigen
zwei aus, und einer steigt ein."
"Und an der nächsten Haltestelle steigt niemand aus, aber eine
Mutti mit Kind steigt ein ..."
"Und an der nächsten steigen vier aus und drei ein ..."
Auf alle diese Ankündigungen achtet zunächst kaum
jemand, doch recht schnell bemerken die Leute, dass sich
sämtliche unerbetenen Vorhersagen auf sonderbare Weise
erfüllen. Alle. Ohne Ausnahme. Und absolut exakt.
"... An der nächsten Haltestelle steigen drei aus, und zwei
steigen ein - ein Mann und eine Frau."
Genau.
"Was kommt als nächstes? Der Moskauer Bahnhof? Zwei steigen
aus, drei ein ..."
Absolutely!
Die Münder klappen allmählich auf, die Leute bekommen
Stielaugen. Jetzt hören ihm schon alle zu, als sei er
irgendein Shwanezki (Ein
in der Sowjetunion sehr bekannter Satiriker
aus Odessa), ausgenommen ein blasses Fräulein, das sich in
einen lackierten Krimi vertieft hat. Alle anderen aber hören
begierig, mit süßem Entsetzen, zu, wobei es niemand
wagt, sich zu ihm umzudrehen, nur die Ohren haben alle aufgestellt wie
geprügelte Kater.
"... Und an der nächsten steigt einer ein, und einer steigt
aus." Genau: Einer steigt ein (und wird übrigens sogleich
misstrauisch - ist er hier richtig, und was geht hier vor?), aber wer
steigt aus? Niemand! Der Obus steht mit offenen Türen da, die
Uhren ticken, schon wenden sich etliche schadenfrohe Visagen zu dem
verkaterten Propheten um, schon beginnen sich die Türen zu
schließen, doch da schlägt das bleiche
Fräulein plötzlich die Lektüre zu,
drängt sich mit dem Ausruf "Ojojoi" (oder etwas in der Art) an
ihrem Sitzbanknachbarn vorbei und wird beinahe von den Türen
eingeklemmt, kann aber doch noch hinausspringen. Durch den Obus geht
ein unterdrücktes Seufzen. Alle warten, was weiter geschieht,
aber weiter geschieht nichts: Der Prophet schweigt und kämpft
heldenhaft gegen Entzugserscheinungen an. Und als der Obus das
nächste Mal hält, steht er von seinem Platz auf -
klein, zerzaust, mit schiefem Mund -, tritt auf die Zwischenstufe
hinab, um auszusteigen, und verkündet zu guter Letzt:
"Sechsundneunzig wird Jelzin
gewählt, und
zweitaus’ndsechs gibt’s ’nen Atomkrieg
mit den Terroristen ..."
Diese Geschichte handelt von ihm. Obwohl er keineswegs klein, sondern
dann schon eher groß ist, nicht zerzaust, sondern
außerordentlich gepflegt, und sich nie so betrinkt, dass er
einen Kater hat. (Er ist überhaupt ungern betrunken. "Wozu
soll ich mich betrinken?" fragt er düster. "Ich bin auch so
fröhlich.") Ich erinnere mich gut an die Zeiten, als alle noch
am Leben und sogar gesund waren, damals war er oft guter Stimmung, war
einem Gläschen nicht abgeneigt und erging sich mit
Vergnügen in Scherzen. Jetzt scherzt er nicht mehr. Niemals.
Und die, die sich in seiner Gegenwart einen Scherz erlauben, blickt er
an. Fixiert sie. Als warte er auf eine Fortsetzung.
Die zweite Geschichte ist recht simpel und in weitaus geringerem
Maße kanonisch. Auf einen gewissen (heiligen) Mann
stürzt sich eine Horde spaßsüchtiger
Halbwüchsiger, die an irgendwelchem Dreckszeug
geschnüffelt haben, oder vielleicht auch nur, um ihn
auszunehmen. Sie umringen ihn, drücken ihn gegen einen
Gartenzaun und schicken sich an, ihn zu quälen, doch da erhebt
er laut seine Stimme, an den Anführer gewandt: "Verlieren Sie
keine Zeit! Suchen Sie gleich morgen dieses Buch. Autor soundso, Titel
soundso. Suchen Sie es!" Die verdatterten (wieso eigentlich?) jungen
Taugenichtse lassen sofort von ihm ab, und der Anführer macht
sich tatsächlich auf die Suche nach dem Buch. Das betreffende
Buch, wie Sie sich denken können, findet er nicht, aber
dafür beginnt er zu lesen
und wird - rechtzeitig - ein
ordentlicher und sogar hervorragender Mensch.
Überaus interessant sind an dieser ziemlich geschmacklosen
Geschichte die Varianten von Büchern und Autoren. Am
häufigsten wird
die
Bibel genannt: die Offenbarung oder der
Prediger Salomo. Manchmal Bücher
über
Naturwissenschaft, sagen wir: 'Courant und Robbins'! 'Was ist
Mathematik?'! Kapitel eins, vierter Paragraph, 'Diophantische
Gleichungen'! Und manchmal völlig unbekannte und anscheinend
erfundene, nirgends existierende Bücher, zum Beispiel: Arthur
Miles, 'Wie man man selber wird' ... Doch am merkwürdigsten
ist etwas anderes. Am merkwürdigsten ist, dass er den elenden
kleinen Rowdy mit 'Sie' anredet. In allen Versionen dieser Geschichte,
die ich gehört habe. Und das trifft auch auf ihn zu. Er ist
der einzige mir bekannte Mensch, der immer alle mit 'Sie' anspricht -
sogar einen zehnjährigen Bengel.
Was die Geschichte selbst angeht, war in Wahrheit alles anders. Er fuhr
mit dem Fahrstuhl in den dritten Stock, aber Tengis, Marischa und ich
beschlossen, etwas für die Gesundheit zu tun, und gingen zu
Fuß. Diese beiden Hirnis hingen einen Treppenabsatz weiter
oben herum, anscheinend schon lange (nach der Menge der Kippen zu
schließen), und sobald er das Fahrstuhlgitter
öffnete, stürzten sie sich auf ihn und schafften es,
ihn mehrmals zu schlagen. Was sie eigentlich wollten, ist unklar
geblieben, aber jedenfalls konnten sie nichts Schlimmes mehr tun - wir
kamen hinzu, und Tengis nahm sie sich vor. Ich stürzte zu ihm,
um ihm vom Boden aufzuhelfen, aber er stand schon selbst auf, wobei er
sich am Gitter festhielt - weiß, wütend, ein
biddchen Blut fließt ihm übers Gesicht, Augen wie
ein Urvieh. "Geben Sie ihn her", befahl er Tengis und zeigte auf den
kleineren von den beiden Hirnis, er selbst aber beugte sich vor, dicht
an diesen Hirni heran, neigte sich zu seinem Hirniohr und
flüsterte etwas - niemand von uns hat gehört, was
eigentlich. Und dann befahl er Tengis, sie laufen zu lassen, und sie
gingen, setzten kaum einen Fuß vor der anderen, wie folgsame
Paralytiker. Der kleinere Hirni aber war drei Stufen hinabgegangen, als
er sich plötzlich umdrehte und (mit grenzenlosem
Unverständnis) fragte: "Aber wozu?" - "Gehen Sie, gehen Sie.
Sie werden es später verstehen", gab er zur Antwort, und damit
hatte diese Geschichte eigentlich ihr Ende, und weiter ging es mit
Verbänden, Tetanusspritzen und derlei Kram aus dem Repertoire
unserer Marischka.
Dann gibt es noch die Geschichte, wie er einen Menschen ins Leben
zurückholte, einen neunzigjährigen Greis, der im
Begriff war, in den Armen der heulenden Verwandtschaft still zu
verscheiden, und der, wieder zu sich gekommen, plötzlich
losschrie: "Onkel Sten! Das bin doch ich - der kleine Spatz! Sie haben
mich auf Ihren Knien reiten lassen, wissen Sie noch?"
Überhaupt gibt es verdächtig viele Geschichten von
Leuten, die älter als er oder mindestens genauso betagt sind,
sich aber seit der Kindheit - ihrer eigenen Kindheit - so an ihn
erinnern, wie er jetzt ist. Ich war selbst bei einem Fall dieser Art
zugegen, als er (in einem Anfall letzter Verzweiflung) seine Frau,
Tatjana Olegowna, zu irgend so einem großen Heiler brachte,
und der, als er ihn erblickte, ausrief: "Sohnemann! Was denn, erkennst
du mich nicht? Das bin doch ich, Ljoschka-Galosche!" Aus seinen Worten
folgte, dass sie beide so vor fünfzig Jahren in derselben
Zelle gesessen hatten, oder etwas in der Art. Eine sonderbare
Geschichte, wenn man berücksichtigt, dass er niemals und aus
keinem Anlass gesessen hat und dass er sich - nach den Worten des
Heilers - "in all den Jahren überhaupt nicht
verändert" hatte. In immerhin fünfzig Jahren? Der
Heiler freilich war nichts wert, er hat Tatjana Olegowna nicht helfen
können ...
Übrigens ist über seine Vergangenheit
überhaupt wenig bekannt. Er selbst erzählt niemals
etwas von sich. Und teilt nie irgendwelche Erinnerungen mit. Vielleicht
gibt es nichts, woran er sich erinnern könnte ? Oder
vielleicht hat er alles vergessen und existiert jetzt nur in Gegenwart
und Zukunft? Als
ich ihn einmal geradezu fragte und dabei sogar
riskierte, mir seine herablassende Missbilligung zuzuziehen, antwortete
er mir unerwartet ruhig und sogar mit gewisser Verwunderung: "Aber ich
habe wirklich nichts über meine Vergangenheit zu
erzählen. Da gibt es nichts als zahlreiche Versuche und
Irrtümer. Ich mag mich nicht an das alles erinnern. Die
geglückten Versuche sind für mich längst zur
Gegenwart geworden, und von den misslungenen will ich nicht reden - ich
schäme mich. Schäme mich bis heute. Es
genügt, dass ich die Fehler nicht wiederhole."
Das ist nicht wahr. Er wiederholt Fehler. Er ist überhaupt
kein Herrgott, nicht einmal ein Genie - er ist ein Interpretator. Das
sind seine eigenen Worte: "Verstehen Sie doch, ich bin kein
Schöpfer. Ich bin nur ein Interpretator. Ich erschaffe nichts,
alles ist schon erschaffen, ohne mein Zutun und vor mir. Ich benenne
es nur."
Völlig beiseite lasse ich die Geschichten und Legenden mit
Mord, Verstümmelung und sonstigen Untaten. Momentan
beispielsweise sind Gerüchte im Umlauf (und sogar in den
Zeitungen wurde darüber geschrieben), es kämen
häufiger Fälle vor, wo Killer ein lähmendes
Nervengift verwenden. Oder irgendein besonders schreckliches Gas, das
fast augenblicklich tötet. Man findet
Leichen von
Bürgern (in der Regel von recht wohlhabenden, sogar reichen:
Geschäftsleute, Besitzer aller möglichen AGs und
GmbHs, Erdölmagnaten, Spielhöllenkönige),
bei denen das Leben unvermittelt infolge plötzlichen
Atemstillstands aufhörte. In der regulären Statistik
habe ich drei solche Fälle im Laufe der letzten zwei Jahre,
aber ich erinnere mich, dass so etwas auch früher vorgekommen
ist. Man fand sie in Autos, in Hausfluren, auf Treppenfluchten,
manchmal neben ihren Leibwächtern, die ebenfalls Schaden
genommen hatten, aber wieder zu sich kamen und nichts sagen konnten:
Sie sind ganz normal mit dem Boss irgendwo langegangen,
plötzlich fiel das Atmen schwer, es wurde ihnen schwarz vor
Augen, sie fielen in Ohnmacht, kamen wieder zu sich, und da lag neben
ihnen eine Leiche, und es roch nach verbranntem Papier ... Also diese
Geschichten handeln alle nicht von ihm. Er ist heikel. Ich
würde sogar sagen - auf heikle Weise gütig ... "Ich
möchte nicht als altmodisch gelten, aber: das Leben ist
heilig", "Was wir nicht gegeben haben, sollen wir nicht nehmen", "Der
Tod ist größer als jedes Problem" ... Und so weiter.