Nelke
Dianthus

In der botanischen Familie der Nelkengewächse finden sich sowohl ein- als auch zweijährige, gefüllt wie auch ungefüllt blühende Arten und Sorten in gar vielen Farbtönen. Nelken können ab März im Frühbeet ausgesät werden, ab Mai ist die Aussaat direkt unter freiem Himmel möglich, wobei dezent kalkhaltige Böden ohne Staunässe anzuraten sind. Bis auf die Heddewigsnelken verströmen Nelken einen charakteristischen herbsüßen Duft. Sollten Ihre Nelken Wühlmäuse anlocken - diese Nager tun sich keineswegs an der Schönheit der Blumen gütlich, sondern verzehren sie - wird u.a. empfohlen, in unmittelbarer Nähe Knoblauch zu pflanzen, Fischabfälle auszulegen, oder sich einen wagemutigen Kater zuzulegen, der mit der Plage kurzen Prozess macht ...
Die nelkische Blütezeit erstreckt sich von Juli bis Oktober. Nelken beflügelten augenscheinlich den züchterischen Ehrgeiz des Menschen. So und nicht anders ist das Zustandekommen zahlreicher 20 bis 50 cm hoch werdender, großblütiger Arten und Sorten zu erklären.


Die Nelke im Gedicht ...

Komm, laß uns spielen

Wie bald des Sommers holdes Fest verging!
Rauh weht der Herbst; wird´s denn auch Frühling wieder?

Da fällt ein bleicher Sonnenstrahl hernieder -
Komm, laß uns spielen, weißer Schmetterling!

Ach, keine Nelke, keine Rose mehr;
Am Himmel fährt ein kalt Gewölk daher!

Weh, wie so bald des Sommers Lust verging -
O komm! Wo bist du, weißer Schmetterling?

(Theodor Storm)

Nelke

Rote Nelke blüht im Garten,
Läßt verliebte Düfte glühen,
Will nicht schlafen, will nicht warten
Einen Trieb nur hat die Nelke:
Rascher, heißer, wilder blühen!

Eine Flamme seh ich prangen,
Wind in ihre Röte rennen,
Und sie zittert vor Verlangen,
Einen Trieb nur hat die Flamme:
Rascher, rascher zu verbrennen!

Du in meinem Blute innen,
Liebe du, was soll dein Träumen?
Willst ja nicht in Tropfen rinnen,
Willst in Strömen, willst in Fluten
Dich vergeuden, dich verschäumen!

(Hermann Hesse)