Andreas Drouve: "Marco Polo Reisen mit Insider Tipps: Portugal"
Mit Reise-Atlas
Wo das Land endet und das Meer beginnt
Sabine Scholl führt
in ihren im Jahr 2005 bei "Artemis & Winkler" erschienenen
"Lissabonner Impressionen. Literarische Streifzüge" aus:
"Pessoa und Portugal setzt der Reisende in eins, er meint
Lissabon zu
kennen, wenn er Pessoa gelesen hat, meint Pessoa zu verstehen, wenn er
Lissabon
gesehen hat: Ein Gefühl von angehaltener Zeit, Sehnsucht nach
dem Alten, ein
paar Fado-Klänge, und schon glaubt der Besucher empfunden zu
haben, was er in
dieser Stadt finden wollte. Meist aber handelt es sich bei den
begeisterten
Reiseberichten um Widerspiegelungen der eigenen Befindlichkeiten, die
nicht
wahrhaben wollen, was Lissabon noch sein kann. Und für den
Tourismus machen
sich solche Mystifizierungen allemal bezahlt."
Sabine Scholls zweihundertseitiges Buch empfiehlt sich
übrigens durchaus als unterhaltsamer (zusätzlicher)
Begleiter für den Aufenthalt in der
portugiesischen Metropole, wo u.a. die vorerwähnte
Schlüsselfigur der
literarischen Moderne, nämlich Fernando Pessoa (1888-1935),
lebte. Dieser
Schriftsteller verlegte sich gewissermaßen auf die Kunst der
Persönlichkeitsspaltung und schrieb auch unter den Heteronymen
Bernardo Soares,
Alberto Caeiro, Ricardo Reis und Álvaro de Campos, wobei
sein zu derlei Tun
geradezu anspornender bürgerlicher Name Pessoa
im Portugiesischen
"Person, Maske, Fiktion, Niemand" bedeutet.
Pessoas Bronzestatue vor dem Café "A Brasileira" ist in
unseren Tagen ein beliebtes touristisches Fotomotiv.
Der portugiesische Nationaldichter Camões starb am 10. Juni
1580, weswegen der 10. Juni Portugals Nationalfeiertag ist. Detail am Rande:
Luís Vaz de Camões
behandelte in seinem bedeutenden Versepos "Die Lusiaden" den Aufstieg
des Landes zur kolonialen Großmacht sowie den anschließenden
Niedergang Portugals.
Am 1. November 1755 verwüsteten ein verheerendes Erdbeben
sowie eine anschließende Flutwelle die Hauptstadt Portugals, 1974 fand
die sogenannte "Nelkenrevolution" statt, die Salazar-Diktatur endete, 1986 trat
Portugal der Europäischen Union bei, seit 2002 ist der Euro
Landeswährung - u.a. darüber informiert im gegenständlich
besprochenen "Marco Polo"-Reiseführer" die auf Seite 10 befindliche
"Geschichtstabelle".
Traumhafte Orte und spannende Sehenswürdigkeiten werden - wie
bei dieser praktischen, handlichen Reihe üblich - in aller Kürze
porträtiert, wodurch
notgedrungen gewisse Aspekte auf der Strecke bleiben bzw. zu kurz
kommen.
Unter der Überschrift "Was für ein Land!"
bietet der "Auftakt"
einleitende Informationen allgemeiner Art, bevor "Szene-Scout"
Martina Kerk ihre ausgesuchten Empfehlungen vorstellt. Sodann kann man
sich kurz und bündig anhand der "Stichworte" (S.
16-21) über "Azulejos",
"Dichter und Denker", "Fado", "Fauna",
"Flora" u. dgl. mehr kundig machen.
Über portugiesische Feste und Feiertage gibt die
anschließende Doppelseite
stichwortartig Aufschluss. Die folgenden Seiten stehen ganz im Zeichen
des leiblichen Wohls ("Essen & Trinken") mit
besonderen Empfehlungen für Gaumenfreuden vor Ort. Wer Wert auf
Schnäppchen und Souvenirs legt, findet auf den Seiten 28 und 29 hilfreiche
Einkaufstipps.
Sodann werden die verschiedenen Regionen Portugals behandelt: "Porto
und Nordportugal" ("Grüne Küste,
edle Tropfen"), "Zentralportugal"
("Studentenleben, Strände und alte Klöster"),
"Lissabon und Umgebung" ("Die weiße Stadt am Tejo"), "Alentejo und Costa Azul" ("Weites Land und blaue
Küste") sowie "Algarve" ("Versteckte Buchten, lange Strände").
Für Touristen maßgebliche Informationen werden
grundsätzlich in der gewohnten
"Marco Polo"-Gliederung vorgestellt: Orte/Städte,
Sehenswertes, Essen
& Trinken, Übernachten, Freizeit & Sport, Am Abend, Auskunft, Ziele in der Umgebung.
Die Seiten 90 bis 93 präsentieren Tipps für Ausflüge und Touren, bevor erneut
der "Szene-Scout" zuschlägt und einen mehr oder weniger
maßgeschneiderten Tagesablauf für den Aufenthalt in Porto offeriert.
Im Anschluss daran finden sich Auskünfte bezüglich
Sport und Aktivitäten (Radfahren, Reiten, Segeln, Tauchen, Wandern, ...), Ratschläge
für den Urlaub mit Kindern, praktische Hinweise ("Von Anreise bis Zoll"),
ein hinsichtlich Angaben zur "korrekten" Aussprache vermutlich
unfreiwillig komischer vierseitiger Sprachführer, eine
Landkarte für Autofahrer, ein Register, ein Interview mit Andreas Drouve, dem
Verfasser des Reiseführers, und schlussendlich die Rubrik "Bloß
nicht!" mit einem halben Dutzend Tipps für das richtige Verhalten vor Ort.
(Felix Grabuschnig; 06/2008)
Andreas Drouve: "Marco Polo Reisen mit Insider Tipps: Portugal"
Mairdumont, 2008. 132 Seiten. Komplett neu erstellte Auflage.
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Weitere Buchtipps:
Sabine Scholl: "Lissabonner Impressionen. Literarische Streifzüge"
Fado, Saudade, verträumte Stadt am Rande Europas - Lissabon
ist ein
literarischer Ort par excellence. Auf den Spuren von Fernando Pessoa,
José
Saramago,
António
Lobo Antunes, aber auch von berühmten Emigranten wie
Stefan
Zweig oder
Alfred
Döblin zeichnet Sabine Scholl das eindrucksvolle Porträt
einer der großen Literaturmetropolen Europas. (Artemis & Winkler)
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Luís de
Camões: "Os Lusíadas - Die Lusiaden"
Luís de Camões (1524-1580) war neben Francisco de
Sá de Miranda und António
Ferreira der bedeutendste Dichter Portugals im 16. Jahrhundert. Er
entstammte
einem verarmten Adelsgeschlecht, studierte in Coimbra und kam 1542 an
den Hof
von Lissabon, von dem er wegen eines Duells wieder verwiesen wurde. Er
führte
fortan ein unstetes Leben und kam mehrfach ins Gefängnis.
Camões bereiste
verschiedene portugiesische Kolonien in Asien, unter anderem Goa und
Macao, wo
die "Lusiaden" entstanden. Nach Portugal zurückgekehrt
gewährte ihm
der König einen kleinen Ehrensold. Camões starb
völlig verarmt an der
Pest.
In deutscher Sprache erschienen die "Lusiaden" erstmals 1806.
(Elfenbein
Verlag. Aus dem Portugiesischen von Hans-Joachim Schaeffer. Bearbeitet
und mit
einem Nachwort versehen von Rafael Arnold.)
Leseprobe:
Erster Gesang, Strophe 1 bis 8:
Die kriegerischen, kühnen Heldenscharen,
Vom Weststrand Lusitaniens ausgesandt,
Die auf den Meeren, nie zuvor befahren,
Sogar passierten Taprobanas Strand,
Die mehr erprobt in Kriegen und Gefahren,
Als man der Menschenkraft hat zuerkannt,
Und unter fernem Volk errichtet haben
Ein neues Reich, dem so viel Glanz sie gaben;
Und die Erinnerungen voller Ruhm
An jene Könige, die stets gemehrt
Das Reich, den Glauben und das Heidentum
In Afrika und Asien zerstört,
Und jene auch, die durch ihr tapferes Tun
Des Todes Forderung von sich gewehrt:
Will mit Gesang ich überall verbreiten,
Wenn mich Talent und Kunst dabei begleiten.
Genug vom schlauen
Griechen, vom Trojan
Und von den großen Fahrten, die sie machten;
Genug
von
Alexander und
Trajan,
Von Siegesehren auch, die ihnen lachten;
Ich singe jetzt vom tapferen Lusitan,
Dem sich Neptun und Mars gefügig machten.
Genug von dem, was früher war zu loben,
Denn ein viel größerer Mut hat sich erhoben.
Und ihr, meine Tagiden, habt entfacht
In mir neue Begabung, volle Glut,
Wenn stets, mit einem schlichten Vers bedacht
Von mir ward heiter eures Flusses Flut,
Gebt mir jetzt einen hohen Ton voll Macht,
Einen erhabenen Stil, der Rede Flut,
Damit Phoibos befiehlt, daß eure Welle
Nicht mehr beneide Hippokrenes Quelle.
Verleiht mir Leidenschaft und schönen Sang,
Nicht wie der rauhe Ton der Hirtenflöte,
Vielmehr der kriegerischen Tuba Klang,
Der Mut entzünde und Gesichter röte;
Ich will die Taten rühmen mit Gesang
Des Volks, das Mars durch Kühnheit so erhöhte;
In aller Welt soll man von ihnen singen,
Gelingt es, solchen Preis in Vers zu bringen.
Und Ihr, o hochgeborene, starke Wacht
Von Lusitaniens alter Sicherheit,
Daß Ihr das Reich des Glaubens größer
macht,
Erhofft sich fest die kleine Christenheit;
Ihr schreckt so jung der Mauren Heeresmacht,
O schicksalhaftes Wunder unserer Zeit,
Der Welt von Gott geschenkt (der alles lenkt,
Daß von der Welt ihm werde viel geschenkt);
Ihr, zarter Blütenzweig an einem Baum,
Von Christus, dem Erlöser, mehr geliebt
Als jeder andere in des Westens Raum,
Der Kaiser sich und Allerchristlich schrieb;
(Seht Euer Wappen, dort ist anzuschauen
Und zu erkennen, wie man einst gesiegt,
Sein Wappen hat Euch Christus dort gegeben,
Das er sich gab, als man ihm nahm das Leben);
Ihr, starker König, dessen großes Reich
Die Sonne schon erblickt, kaum daß sie steigt;
Erblickt, wenn beide Tageshälften gleich,
Und noch erblickt, wenn sie sich niederneigt;
Ihr sollt das Joch sein und die Schmach zugleich
Des Reiterheeres Ismaels, das weicht,
Der Türken aus dem Orient und des Stammes,
Der noch das heilige Wasser trinkt des Ganges.
"Das Manuskript der Lusiaden, das er (Camões; Anm. d. Red.) in Lissabon begonnen
und in der Fremde weitergeschrieben hatte, rettete er angeblich, indem
er es mit einer Hand hochhielt, um es vor dem Wasser zu schützen,
während er mit der anderen gegen die Wellen kämpfte", merkt Sabine
Scholl in ihrem weiter oben beschriebenen Buch an.
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Luís
de Camões: "Sämtliche Gedichte"
Portugiesisch - Deutsch
Luís de Camões’ lyrisches Schaffen
hatte eine starke Wirkung nicht nur auf
die portugiesische Dichtung des 17. und 18. Jahrhunderts, sondern auch
auf spätere
Generationen außerhalb Portugals. Friedrich Schlegel - einer
der Ersten in
Deutschland, der sich sowohl mit den "Lusiaden" wie auch mit der
Liebeslyrik ausführlich beschäftigte - lobte die "Einfachheit"
und das "schmelzende Gefühl" der
portugiesischen
Renaissancelyrik. In der Tradition des italienischen Dichters Petrarca
verbindet Camões humanistisches Wissen, Kunstfertigkeit und
Originalität bei gleichzeitiger Nachahmung antiker Vorbilder. Besonders in seinen
Sonetten folgt er dem petrarkistischen Konzept der vielgestaltigen Darstellung einer
unnahbaren und vergötterten Dame. Doch findet man bei Camões
auch andere Gedichtformen
wie Ode, Elegie, Ekloge, Kanzone und Sestine, wobei die
Einflüsse der antiken
Dichter Ovid und Vergil, aber auch von Tasso, Sannazaro und Garcilaso
de la Vega sowie die lebendigen Bezüge zur mittelalterlichen Dichtung
deutlich werden. Zu Camões’ Lebzeiten wurden nur drei seiner Gedichte
gedruckt, jedoch sorgte die
große Wertschätzung für sein Epos "Die
Lusiaden" dafür, dass bald
nach seinem Tod auch eine erste Sammlung mit Gedichten
veröffentlicht wurde,
deren Anzahl seither beträchtlich angestiegen ist. Die hier
vorgelegte Ausgabe
- auf der Grundlage der modernen Camões-Forschung -
versammelt das lyrische
Gesamtwerk im portugiesischen Original und in einer neuen deutschen
Übersetzung. (Elfenbein Verlag. Übersetzt von Hans-Joachim Schaeffer
Herausgegeben, bearbeitet und kommentiert von Rafael Arnold)
Leseprobe:
173. Sonett
De
quantas graças tinha, a Natureza Fêz um belo e riquíssimo tesouro, E com rubis e rosas, neve e ouro, Formou sublime e angélica beleza. Pôs na bôca os rubis, e na pureza Do belo rostro as rosas, por quem mouro; No cabelo o valor do metal louro; No peito a neve em que a alma tenho acesa. Mas nos olhos mostrou quanto podia, E fêz dêles um sol, onde se apura A luz mais clara que a do claro dia. Enfim, Senhora, em vossa compostura Ela a apurar chegou quanto sabia De ouro, rosas, rubis, neve e luz pura. |
Natur
erschuf mit ihrer ganzen Pracht Uns einen Schatz, so herrlich und so schön; Aus Rosen und Rubinen, Gold und Schnee Hat engelszarte Schönheit sie vollbracht. Rubin funkelt im Mund, in Reinheit lacht Des Antlitz’ Rose, für die ich vergeh; Im Haar ist goldnes Gleißen, hell zu sehen, Schnee deckt die Brust, der mir das Herz entfacht. Die Augen zeigen, was Natur vermag, Aus ihnen machte sie ein Sonnenlicht, Ein Licht noch heller als der helle Tag. So, Herrin, hat in Körper und Gesicht Das allerschönste Kunstwerk sie vollbracht Aus Rosen, Gold, Rubinen, Schnee und Licht. |
Gerhard
Lauer und Thorsten Unger (Hrsg.): "Das Erdbeben von Lissabon und der Katastrophendiskurs im 18. Jahrhundert"
Vor mehr als 250 Jahren wurde aus einem Naturereignis - dem Erdbeben
von Lissabon - ein Medienereignis, mit dem sich auch Künstler,
Politiker und Wissenschaftler damals wie heute auseinandersetzen.
Das Erdbeben von Lissabon am 1. November 1755 markiert im kulturellen
Gedächtnis Europas eine Zäsur. Aus Anlass des 250. Jahrestages dieses
Ereignisses haben Geologen und Theologen, Philosophen, Wissenschaftshistoriker, Kunst-
und Medienhistoriker, Literaturwissenschaftler und Versicherungshistoriker
aus Europa und den USA danach gefragt, wie aus dem Ereignis die Katastrophe
von europäischem Ausmaß wurde. Die vor allem an
Voltaires "Poème sur le désastre
de Lisbonne" und Rousseaus Erwiderung geknüpfte Sichtweise,
dass mit Lissabon der Optimismus der Aufklärung erschüttert
worden sei, wird überprüft.
Der Band zeigt, wie aus Naturereignissen Medienereignisse werden, wie
unterschiedlich und vielfach widersprüchlich Katastrophen
wahrgenommen, bewertet und kommuniziert werden und wie sich im 18. Jahrhundert eine
spezifisch moderne Katastrophensemantik und ein spezifisch modernes
Risikobewusstsein herausbilden. Erst dadurch wird das Erdbeben von Lissabon zu einem
ikonischen Moment für die kulturelle Selbstverständigung Europas
bis heute. (Wallstein)
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Jürg Ottinger:
"Portugiesisch - Wort für Wort"
Die Sprechführer der Kauderwelsch-Reihe orientieren sich am
typischen Reisealltag und vermitteln auf anregende Weise das nötige
Rüstzeug, um ohne lästige
Büffelei möglichst schnell mit dem Sprechen beginnen
zu können, wenn auch
vielleicht nicht immer druckreif. Besonders hilfreich ist hierbei die
Wort-für-Wort-Übersetzung,
die es ermöglicht, mit einem Blick die Struktur und
"Denkweise" der jeweiligen Sprache zu durchschauen.
Alle Portugiesen lernen ein bis zwei Fremdsprachen in der Schule, das
Fernsehen strahlt zahlreiche englische Filme im Original aus, und viele
Ausländer haben
sich in diesem Land voller Naturschönheiten niedergelassen -
so verwundert es
nicht, dass ein Tourist auf den beliebtesten Reiserouten ohne
Portugiesisch
auskommt. Will man aber auf eigene Faust Land und Leute kennenlernen,
benötigt
man dringend portugiesische Sprachkenntnisse.
Leider sind die meisten erhältlichen Lehrbücher
vollgestopft mit Grammatik und
einer Sprache, die so bestenfalls in gebildeten Kreisen und
großen Städten
gesprochen wird. Ist man auf Reisen oder hält sich
länger im Land auf, muss
man erst die "neue" Grammatik für Alltagsgespräche
lernen. Man sagt nun einmal nicht "menor" (= kleiner), sondern "mais pequeno"
(= mehr klein). Dieser Kauderwelsch-Band vermittelt nun genau das an
Grammatik und Vokabular, was man auf Reisen auch wirklich verwenden kann. Somit
steht einem wirklichen Zugang zur freundlichen, offenen portugiesischen
Kultur nichts mehr im Wege. (Reise
Know-How Verlag Rump)
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Beate Schümann,
Volker Mehnert: "Himmelsspeck und Fadoklang.
Portugiesische Versuchungen"
Sinnenfreudige Erkundungen im westlichsten Land des Okzidents.
Portugal liegt nicht nur geografisch am äußersten Zipfel Europas. Noch immer
scheinen das Land und seine Menschen eher aufs Meer hinauszuschauen als auf den
Kontinent, dem man über Jahrhunderte so konsequent den Rücken gekehrt hat.
Beate Schümann und Volker Mehnert führen den Leser ins portugiesische
Kaffeehaus, erklären die komplizierten Gebräuche des Kaffeetrinkens und schwärmen
gemeinsam mit den Einheimischen von süßem toucinho do céu, dem
"Himmelsspeck", und köstlichen barrigas de freiras, "Nonnenbäuchen".
Sie treffen an entlegenen Orten Winzer, die für den Aufschwung und die
Modernisierung des portugiesischen Weinbaus verantwortlich sind, und weisen
andererseits den Weg zu den uralten bodegas, in denen der Portwein reift. Die
Menschen hinter den tatsächlichen und vermeintlichen Attraktionen spielen immer
wieder eine Hauptrolle, seien es der Straßenbahnfahrer in Lissabon, der
Leuchtturmwärter am südwestlichsten Punkt Europas, die Fadosängerin, die
Lissabon mit ihrer Poesie verzaubert, oder der Wissenschaftler, der aus der
Erdkruste wie in einer geologischen Bibliothek zu lesen versucht. (Picus Verlag)
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