Udo Weigelt, Nora Hilb: "Der falsche Freund"

"Hör mal", sagte Nummer Zwei schließlich, "echte, richtige Katzen haben doch keine Hamster als Freund. Das gehört sich nicht! Hamster sind nur etwas, wenn man gerade Hunger hat."

Eine faszinierende und spannende Geschichte über eine geheime Katzenbande, die aus vier Katzen besteht, die sich nur mit Zahlen von eins bis vier ansprechen, damit niemand ihre Namen kennt. Eines Tages lernt diese Bande den Kater Finn kennen, der gemeinsam mit einem Hamster auf den Stufen eines Hauses in der Sonne liegt. Die Bande lädt den Kater ein, Mitglied zu werden, die Bedingung wäre allerdings, dass er den gefangenen Hamster mit ihnen teilt. Doch Finn ist ganz empört, denn der Hamster Fritz sei sein Freund, erklärt er der Katzenbande. Die Anderen sind ganz erstaunt, lachen ihn aus und meinen ein Kater, der einen Hamster zum Freund habe, könne niemals Mitglied ihrer Bande werden, und er solle sich das Ganze bis morgen überlegen, denn Katzen haben keine Hamster als Freunde.

Finn ist wütend und traurig zugleich. Fritz versucht ihn mit allerlei Späßen aufzuheitern, aber es gelingt nicht. Da schlägt Fritz seinem Freund Finn vor, er solle den Katzen erzählen, er hätte diese ungleiche Freundschaft aufgekündigt, und sie beide würden in Zukunft nur mehr im Haus spielen. Finn ist begeistert von dieser Idee und wird Mitglied der Katzenbande, obwohl ihm dann doch nicht ganz wohl bei der Sache ist. Fritz ist etwas traurig über diese Entwicklung. Am nächsten Tag langweilt sich Fritz und streunt ein wenig durch den Garten. Da sieht er plötzlich den Anführer der Katzenbande, Katze Nr. 1, doch sie bewegt sich nicht und atmet schwer. Der Grund dafür ist, dass sie sich mit dem Halsband am Gartenzaun verfangen hat und zu ersticken droht. Fritz, der Hamster, überlegt nicht lange, nagt das Halsband durch und befreit so den gefangenen Kater. Von dieser wahren Heldentat beeindruckt, wird Fritz in die Bande aufgenommen, die nunmehr eine geheime Hamster-Katzenbande ist.

Eine wirklich spannende und lehrreiche Geschichte zugleich. Über wahre Freundschaft, Ausgrenzung, selbstlose Heldentaten und letztendlich ein Happy-End mit der Botschaft, dass auch ungleiche Individuen Freundschaften schließen können und die Gruppe dadurch vielleicht sogar bereichern. Kindgerechte Illustrationen vervollkommnen dieses empfehlenswerte Kinderbuch.

(margarete; 02/2003)

Udo Weigelt, Nora Hilb: "Der falsche Freund"
Nord-Süd Verlag, 2003. 32 Seiten.
ISBN 3-314-01251-9.
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