Georg Bydlinski, Carola Holland: "Der dicke Kater Pegasus"


Die Geschichte des Dichters mit dem dicken Kater namens Pegasus, der sich immer auf die Computertastatur setzt und so den Dichter zwingt, sich eines Kugelschreibers und eines Schreibblocks zu bedienen, bildet den lockeren Rahmen zu einem Reigen von kurzen, mittleren und längeren Geschichten. Ein sich immer vor Aufregung versprechendes Heinzelmännchen rettet da die Kollegenschaft vor der Entdeckung, dort erhält ein Bub eine alter-ego-Gutenachtgeschichte erzählt und man erfährt, wie es dazu kam, dass Anna nicht mehr malt sondern Kirschenkerne spuckt. Was beim Lesen unter der Bettdecke eigentlich leuchtet, erfährt man, und was in den Herzen von alles sammelnden Kindern so vorgeht, wenn das Zimmer bereits übergeht vor lauter Fundgut.

Hier eine der ganz kurzen Geschichten, "Rabengeschichte: Es waren einmal fünf Rabenkinder, die hatten einen Rabenvater und eine Rabenmutter. Sie waren eine sehr glückliche Familie."

Georg Bydlinski zeigt hier seine frei assoziative Seite in Reinform. Es ist ein gemütlicher Bummelzug der Gedanken und Gefühle, die sich hier aneinander reihen. Nicht so künstlich absurd, wie andere seiner Bücher. Die Geschichten eigenen sich gut zum Vorlesen und darüber Sprechen. Ein vergnügliches und empfehlenswertes Buch.

Die eitle Wonne des Dichters war anscheinend auch nicht zu verbergen. So im letzten Kapitel "Neues vom Dichter" gefragt: "Wer, glaubst du, hat dieses Buch geschrieben? Und wie, glaubst du, ist ihm das gelungen?"

Georg Bydlinski wurde 1956 in Graz geboren. Er studierte Anglistik und Religionspädagogik und ist seit 1982 freier Schriftsteller. Er ist einer der bekanntesten Verfasser von Kinderlyrik; seine Gedichte wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Georg Bydlinski lebt mit Frau und vier Söhnen in Mödling bei Wien.

 (Die Prinzessin; 09/2003)


Georg Bydlinski, Carola Holland: "Der dicke Kater Pegasus"
Dachs Verlag, 2002. 48 Seiten. Ab 5 J.
ISBN 3-85191-201-2.
ca. EUR 12,90.
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