Wüstenbild
Über der Wüste schwebt ein Geier
und späht nach der Beute,
Unten im Sande zieht keuchend ein Wandrer daher.
Jener möchte verhungern, und nirgends erblickt
er ein Leben,
Dieser verschmachtet vor Durst,
aber ihm rieselt kein Quell.
Da gewahren sich beide und brennen, zusammenzutreffen,
Hat doch der eine sein Fleisch, hat doch der andre sein Blut!
(von Friedrich Hebbel)