Agatha Christie:
"Blausäure"
(Hörbuchrezension)
Mord verjährt nie! Fast ein Jahr liegt es zurück, dass Rosemary Barton auf ihrer eigenen Geburtstagsfeier an Gift starb. Damals war man sich sicher: Selbstmord! Doch nun tauchen Zweifel auf ...
Rosemary Barton ist vor etwa einem Jahr
in einem Restaurant an einer Dosis Zyankali in ihrem Champagner gestorben.
Damals glaubten alle Anwesenden, dass es sich hierbei um
Selbstmord aufgrund von
Depressionen handelte, die durch eine Grippe hervorgerufen wurden. Aber nun
erhält Rosemarys Witwer kurz vor dem Jahrestag des Ereignisses einige Briefe,
die ihn an einen Mord glauben lassen - eine Annahme, die auch den anderen
Restaurantbesuchern zunehmend wahrscheinlich erscheint.
Die Zuhörer
werden nun durch einige Überlegungen der einzelnen Beteiligten geleitet, die
alle eine eher negative Meinung über die Verstorbene hatten, und die auch alle
sowohl finanzielle als auch persönliche Gründe hatten, Rosemary aus der Welt zu
wünschen. Da wäre der ehemalige Liebhaber, den sie immer noch verfolgt, und
natürlich auch dessen Frau. Da wäre eine Schwester, die ein Vermögen geerbt hat.
Da wäre der Mann mit dem geänderten Namen, der eine dunkle Vergangenheit hat,
von der Rosemary wusste. Und natürlich ihr eigener Ehemann, der um ihre fehlende
eheliche Treue wusste. Und schließlich dessen vertrauenswürdige Sekretärin, die
immer der Meinung war, dass ihr Chef etwas Besseres - nämlich die Sekretärin -
verdient hätte. Viele Motive und viele Gelegenheiten im Verlaufe eines Abends,
das Gift in das Glas zu bringen.
Nun lässt Rosemarys Ex-Ehemann den Abend
wieder aufleben, um den Mörder oder die Mörderin mit Hilfe eines alten Bekannten
beim MI5 zu überführen. Dieser ist von der Idee nicht sonderlich begeistert und
beobachtet die Geschehnisse lieber aus der Ferne. Und sieht entsetzt seinen
Freund bei dieser Veranstaltung selber vergiftet zusammenbrechen. Doch diesmal
ist dem Täter oder der Täterin ein Fehler unterlaufen, der schließlich zur
Aufklärung beider Verbrechen führen soll.
Keiner der
üblichen
Verbrecherjäger hat in dieser Geschichte einen Auftritt, aber die
Multiperspektivität dieser Geschichte hat dafür ihren höchst eigenen Reiz, der
einmal mehr beweist, dass Agatha Christie auch heute noch die Grande Dame des
Genres ist. Gut gelesen und wieder eingeleitet mit der Titelmusik der
Miss
Marple-Krimis; ein Muss für jeden Krimi-Fan.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 10/2003)
Agatha Christie: "Blausäure"
Der
Hörverlag, 2003.
Sprecher: Stefan Hunstein. Regie: Caroline
Neven Du Mont.
2 MC. Laufzeit ca. 190 Minuten.
ISBN 3-89940-137-9.
ca.
EUR 9,99.
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