Hans Bertram: "Flug in die Hölle"

Verschollen im australischen Busch - der erschütternde und begeisternde Report eines erfolgreichen Überlebenskampfes


Die internationale Presse witterte 1932 eine Sensation, als es hieß, zwei deutsche Piloten seien bei der Notlandung im australischen Busch umgekommen. Doch sie überlebten, kämpften nicht nur gegen Hunger und Durst, sondern auch gegen Hitze, Staub und aggressive Mückenschwärme. Luftpionier Hans Bertram berichtet von der langen und beschwerlichen Suche, seiner wundersamen Rettung und von der Zeit, als Fliegen noch ein richtiges Abenteuer war.

Im Jahr 1932 befinden sich der Remscheider Pilot Hans Bertram und sein Bordingenieur Adolf Klausmann auf einer Reise über die Südsee Richtung China, um die Qualität und Haltbarkeit der von der Firma Junker hergestellten JU W-33 nachzuweisen und so gleichzeitig bei allen Menschen, die sie auf dem Weg sehen, Werbung für diese Maschine zu machen. Außerdem beflügelt der Ehrgeiz, der erste Mensch zu sein, der diese Strecke in einem Wasserflugzeug zurücklegt, speziell Bertram noch zusätzlich. In einer Zeit, in der es in vielen Ländern noch keine Luftinfrastruktur gab und Funkverbindungen in erster Linie Glückssache waren, kam Bertram und Klausmann eine echte Pionierrolle zu.

Bei der Insel Bima treffen sie einen Berliner Landsmann, der sich erstaunt darüber zeigt, dass sie noch keinen Nachtflug in der Südsee gemacht haben, wo dies doch ein wirkliches Erlebnis sein müsste. Nach einigen Überlegungen beschließen Bertram und Klausmann, dieses Versäumnis baldmöglichst zu korrigieren. Sie besorgen sich einen aktuellen Wetterbericht, lassen das Flugzeug vor Timor neu betanken und starten in der Nacht vom 14. auf den 15. Mai genau um Mitternacht zu einem 840 Seemeilenflug über die Timorsee nach Australien. Doch als sie einer breiten Gewitterfront begegnen, die sich weder um- noch überfliegen lässt, wird deutlich, dass der Wetterbericht unverlässlich war und dass zwei Stunden Betriebsstoffreserve doch zu wenig sein können. Nur mit Instrumentenhilfe, viel Kraftverbrauch und Müh' und Not gelingt es ihnen früh am nächsten Morgen, in einer kleinen Bucht zu wassern. Und damit beginnt für die Piloten sie ein 53-tägiger Kampf ums nackte Leben in der unfreundlichen australischen Wildnis, der sie an die absoluten Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringt.

Bertrams Bericht hat zwei Fortsetzungen, eine deutsche sowie eine australische Verfilmung und eine Hörbuchbearbeitung erfahren. Der Autor hat auch nach seinen in "Flug in die Hölle" geschilderten Erlebnissen weitere Flugpioniertaten begangen und sich so in die Geschichte der Fliegerei eingeschrieben.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 11/2005)


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