Phillip Gwynne: "Blacky, Lovely und der ganze Bullshit"
Ein Roman für Teenager, der den Ton der Altersgruppe und das australische Szenario genau trifft.
Das Buch beginnt mit Sex im Kopf und
dem letzten Schultag. Ein langer, heißer australischer Sommer liegt vor Blacky.
In dem kleinen Hafenstädchen, in dem er wohnt, gibt es nicht wirklich viel zu
tun. Noch hat Blacky nur Faulenzen und Schwimmen im Kopf. Auch mit dem
Erwachsenwerden könnte er sich noch Zeit lassen, wenn in diesem Sommer nicht
alles gleichzeitig passieren würde ...
Phillip Gwynne präsentiert hier
einen anspruchsvollen Nachfolgeroman zu dem bereits verfilmten und mit
Literaturpreisen ausgezeichneten Roman "Wir Goonyas, ihr Nungas". Etwa 350
Seiten, auf denen sich der jugendliche Leser mit all den Problemen konfrontieren
muss, die auf den Protagonisten des Romans, Blacky, warten.
Wie schön könnte
sich die romantische Liebe zwischen ihm und Clarence entwickeln, wäre da nicht
der gesellschaftlich nicht zu überbrückende australische Unterschied: Clarence
ist eine Nunga (Aborigine). So wird diese erste Annäherung der Geschlechter
kontrapunktiert durch die Gewalt der Gang von Clarence' älterem Bruder
Lovely.
Aber auch die Gewalt, wie die Liebe, steckt in allen Menschen, und so wird Blacky
durch den Lauf der Geschehnisse gezwungen, sich mit seinem Vater auseinander
zu setzen. Neben der Liebesgeschichte
zwischen den beiden jungen Menschen ist die Beziehung zwischen Blacky und seinem
Vater die größte und emotional packendste Auseinandersetzung, die in diesem
Roman den Leser fesseln wird.
Blacky und sein Vater haben einander nichts zu sagen, und auch
am Ende des Buches haben sie wortlos über erschütternde Ereignisse zueinander
gefunden.
Ein hervorragender Roman, vielleicht sogar ein besonders guter
Jungenroman, der ohne Schwarzweißmalerei, jedoch mit treffsicherer
gesellschaftlicher Darstellung zeigt, wie schnell ein Kind zu einem Erwachsenen
werden kann. Manchmal braucht es dazu nur einen heißen australischen Sommer
...
(Die Prinzessin; 08/2004)
Phillip Gwynne: "Blacky, Lovely und
der ganze Bullshit"
Sauerländer, 2002. 352 Seiten. (Ab 12 J.)
ISBN
3-7941-8007-0.
ca. EUR 15,40. Buch bei buch24.de
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Phillip Gwynne wuchs mit sieben Geschwistern
in Südaustralien auf dem Land auf. Er studierte Meeresbiologie und arbeitete
in den verschiedensten Berufen, u.a. als Programmierer und Lehrer. Heute lebt
er in Sydney.
Ergänzende Buchempfehlung:
"Wir
Goonyas, ihr Nungas"
Der 14-jährige Gary lebt mit seinen sieben
Geschwistern in einer südaustralischen Kleinstadt. Hier ist nicht viel los -
außer Australian Football. Auch Gary gehört zur Mannschaft, allerdings nur als
Ersatzlibero. Sein Team hat hauptsächlich deshalb Erfolg, weil neben den
Goonyas, den Weißen, auch Nungas, Aborigines, mitspielen. Aber außerhalb des
Spielfelds haben die beiden Gruppen so gut wie nichts miteinander zu tun. In
diesem Sommer jedoch freundet sich Gary mit dem neuen Mitspieler Dumby Red an,
einem Football-Genie und außerdem Aborigine. Doch er muss erfahren, dass seine
Freundschaft mit Dumby für den kleinen Ort alles andere als normal ist. Und als
Dumby in einen Überfall verwickelt wird, muss Gary Stellung beziehen
...
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