(...)
Auf jener Insel gibt es auch ein Tier der Wildnis, das Nashorn genannt wird.
Es weidet dort, wie in unserem Land die Kühe und die Büffel weiden; es ist aber
an Gestalt noch größer als ein
Kamel,
und es nährt sich von Gras und von Blättern der
Bäume.
Ein seltsames Ungeheuer ist es; denn es hat ein dickes Horn mitten auf dem Kopfe,
das wohl zehn Ellen lang ist und in dem sich das Bild eines Menschen befindet.
Es gibt aber auf jener Insel auch eine Art von Rindern. Seeleute,
Reisende und
Pilger, die über Berg und Tal ziehen, haben uns erzählt, dass dies
Nashorn, wie man es nennt, einen großen Elefanten auf seinem Horn davontragen
kann und dann auf der
Insel
und am Ufergelände weiter weidet, ohne etwas davon zu bemerken; dann verendet
jedoch der Elefant auf dem Horn, und sein Fett, das in
der Sonnenhitze schmilzt, fließt dem Nashorn auf den Kopf und dringt
ihm in die Augen, so dass es blind wird und sich am Strande niederlegen muss.
Darauf kommt der Vogel
Ruch herbei, hebt es mit seinen Fängen hoch und bringt es seinen
Jungen; denen steckt er es samt dem
Elefanten, der auf seinem Horne aufgespießt
ist, in den Schnabel.
(...)
(Aus "Sindbad der Seefahrer"; anonymer Schriftsteller
im Bagdad des 11. oder 12. Jahrhunderts)
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