Narzisse
Narcissus
Die in den Alpen und
am Mittelmeer wild wachsenden Narzissen gehören, wie die gelben Osterglocken (Märzenbecher),
zur Familie der Amaryllisgewächse. Sie blühen in Gelb, Weiß, Orange oder Rosa
und je nach Art und Sorte zwischen Februar und Mai. Sie eignen sich in Anbetracht
der Umstände vergleichsweise gut als Schnittblumen.
Sofern sie jedoch ungestört
in humusreichen, durchlässigen Böden verbleiben, sind der hemmungslosen Vermehrung
durch Tochterzwiebeln beinahe keine Grenzen gesetzt.
Da sich überdies Wühlmäuse
vor den Zwiebeln der Narzissen ekeln, eignen sich die hübschen Blümchen hervorragend
für zauberhafte verwildernde Landschaftsgärten.
Die Zwiebel werden im Herbst in
einer Tiefe von annähernd 15 cm - (dieser Richtwert gilt für hohe Zuchtformen;
die Zwiebel von Wildnarzissen sollten nicht mehr als 10 cm Erde über sich wissen)
- vergraben.
Rainer Maria Rilke widmete der Narzisse folgendes Gedicht:
Narzisse
Hast du herzlos auch getrieben
loses Spiel; mich oft betrübt,
dennoch muß ich
stets dich lieben
wie ich immer - dich geliebt.
Georg Trakl schrieb:
Ein Frühlingsabend
Komm' Abend, Freund, der mir die Stirn umdüstert,
Auf Pfaden gleitend durch sanftgrüne Saat.
Auch winken Weiden feierlich und stad;
Geliebte Stimme in den Zweigen flüstert.
Der heitere Wind spült Holdes her von wannen,
Narzissenduft, der silbern dich berührt.
Im
Haselstrauch die Amsel musiziert -
Ein Hirtenlied gibt Antwort aus den Tannen.
Wie lange ist das kleine Haus entschwunden,
Wo nun ein Birkenwäldchen niederquillt;
Der Weiher trägt ein einsam Sternenbild -
Und Schatten, die sich still ins Goldne runden!
Und also wundertätig ist die Zeit,
Daß man die Engel sucht in Menschenblicken,
Die sich in unschuldsvollem Spiel entzücken.
Ja! Also wundertätig ist die Zeit!
und Ovid verdanken wir die Überlieferung des diesbezügliche Mythos