(...)
Als wir dann im Zelt
lagen, hörten wir ein lautes Surren. Etwas schlug mir
schmerzhaft ins Gesicht, und im gleichen Augenblick fühlte ich
einen fremden Gegenstand am Hals. Ich griff rasch danach und hielt
etwas Hartes, Stachliges in der Hand, das ich erschrocken auf die Erde
warf. Es war ein riesiger Käfer, einem Hirschkäfer
ähnlich, nur ohne Geweih. Einen zweiten Käfer wischte
ich von der Hand fort und erblickte plötzlich drei auf meinem
Hemd und zwei auf der Decke. Unmengen umschwirrten das
Feuer
und fielen in die Flammen. Besonders lästig war, dass sie sich
auf unsere Köpfe setzen wollten. Ich sprang vom Lager auf und
lief weg. Die Schützen schlugen mit den Armen um sich und
schimpften.
Dersu stand da und sagte: "Früher hab ich solche Kerle nie viel gesehen. Jedes Jahr nur ein, zwei gefunden. Wieso auf einmal so viel?"
Ich fing einen Käfer,
er war von brauner Farbe, mit einem Flaum auf dem Rücken und
mit kräftigen Kiefern, die aufwärts gebogen waren.
Die kleinen, dreieckigen Augen waren seitlich am Kopf gelegen, von
dunkler Farbe und wie mit einem feinen Netz überzogen. Lange
mussten wir uns noch mit den Käfern abmühen und kamen
erst nach Mitternacht
zur Ruhe.
(...)
(Aus "Der Taigajäger Dersu Usala" von Wladimir Arsenjew; 1872-1930)