Hahnenkampf
Ach,
wie vieles muß man rügen,
Weil es sündlich und gemein,
So, zum Beispiel, das Vergnügen,
Zuzusehn bei Prügelein.
Noch
vor kurzem hab' ich selber
Mir zwei Gockel angesehn,
Hier ein schwarzer, da ein gelber,
Die nicht gut zusammen stehn.
Plötzlich kam es zum Skandale,
Denn der schwarze macht die Kur,
Was dem gelben alle Male
Peinlich durch die Seele fuhr.
Mit den
Krallen, mit den Sporen,
Mit dem Schnabel, scharf gewetzt,
Mit den Flügeln um
die Ohren
Hat es Hieb auf Hieb
gesetzt.
Manche
Feder aus dem Leder
Reißen und zerschleißen sie,
Und zum Schlusse ruft ein jeder
Triumphierend: »Kickriki!«
Voller
Freude und
mit wahrem
Eifer sah ich diesen Zwist,
Während jedes Huhn im
Harem
Höchst gelassen weiterfrißt.
Solch
ein Weibervolk mit Flügeln
Meint, wenn Gockel
früh und spät
Seinetwegen sich verprügeln,
Daß sich das von selbst versteht.
(von Wilhelm Busch)