Dithyrambe
Nimmer, das glaubt mir,
erscheinen die Götter,
Nimmer allein.
Kaum, daß ich Bacchus, den lustigen, habe,
Kommt auch schon Amor, der lächelnde Knabe,
Phöbus, der herrliche, findet sich ein.
Sie nahen, sie kommen, die Himmlischen alle,
Mit Göttern erfüllt sich die irdische Halle.
Sagt, wie bewirt` ich, der
Erdgeborne,
Himmlischen Chor?
Schenket mir euer unsterbliches Leben,
Götter! Was kann euch der Sterbliche geben?
Hebet zu eurem Olymp mich empor!
Die Freude,
sie wohnt nur in Jupiters Saale;
O füllet mit Nektar, o reicht mir die Schale!
Reich` ihm die Schale! Schenke
dem Dichter,
Hebe, nur ein!
Netz` ihm die Augen mit himmlischen Taue,
Daß er den Styx, den verhaßten, nicht schaue,
Einer der Unsern nicht dünke zu sein.
Sie rauschet, sie perlet, die himmlische Quelle,
der Busen wird ruhig, das Auge wird helle.
(von Friedrich Schiller)