Belletristik - Rezensionen
1. 1. bis 31.12.2004


Wolfgang Hohlbein: "Feuer"
Verborgene Mächte aus dem Inneren der Erde bedrohen die Stadt Köln. Und mit ihr die ganze Menschheit.

Antal Szerb: "Die Pendragon-Legende"
Ein intellektueller Leckerbissen sehr feinen Humors

Ulf Müller, Michael Zöllner (Hrsg.): "Der Haschisch-Club"
Ein literarischer Drogentrip

J.R.R. Tolkien: "Der Elbenstern"
Die Geschichte eines Glücksbringers. 

Philippe Besson: "Eine italienische Liebe"
Ein Mann liegt am Ufer des Arno. Das wäre noch nichts Besonderes ...

Belinda Rodik: "Der letzte Troubadour"
Ein historischer Roman mit Schauplatz Frankreich zur Zeit des Hundertjährigen Krieges ...

Jasper Fforde: "In einem anderen Buch"
Unsinn mit Sinn zwischen Dichtung und Nichtung ...

Nina Blazon: "Im Banne des Fluchträgers"
Eine spannende, originelle Fantasysaga.

Salman Rushdie: "Überschreiten Sie diese Grenze!"
Schriften 1992-2002. Gesammelte Kommentare zum Weltgeschehen neben höchstpersönlichen Betrachtungen

Susanna Clarke: "Jonathan Strange & Mr Norrell"
England zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die in früheren Jahrhunderten durchaus übliche praktische Zauberei hat schon lange vollständig aufgehört, und die Zauberer der Gegenwart beschäftigen sich ausschließlich mit theoretischer Zauberei.

Eric-Emmanuel Schmitt: "Die Schule der Egoisten"
Schmitts 1994 erschienenes Romandebüt. Was als Forschungsreise beginnt, endet als turbulente Zeitreise an einen Ort, wo das Wirkliche und das Wahre weniger gemeinsam haben, als man denkt ...

Volker Kriegel: "Olaf, der Elch"
Gelesen von Dirk Bach. Eine begeisternde CD, die keineswegs nur für Kinder geeignet ist.

W. Somerset Maugham: "Der Magier" und "Notizbuch eines Schriftstellers"
Anmerkungen zu Leben und Werk

Konstantin Wecker: "Der Klang der ungespielten Töne"
In einer herrlichen Sprache schuf Konstantin Wecker ein Werk, das zum Teil wohl auch autobiografische Züge trägt.

Elisabeth Reichart: "Februarschatten"
Erzählung. Mühlviertler Menschenjagd

Monika Felten: "Die Nebelsängerin"
Das Erbe der Runen. Elbenmagie zum Lesen und Hören

Siegfried Obermeier: "Messalina"
Die lasterhafte Kaiserin. Messalina, ein Name wie ein Zündfunke zu einem Flächenbrand hoch lodernder Abscheulichkeiten.

Elfi Hartenstein: "Moldawisches Roulette"
Ein spannender Roman über eine deutsche Lehrerin, die in Moldawien ins Visier der Politmafia gerät

Haruki Murakami: "Tanz mit dem Schafsmann"
Der Erzähler, ein 34jähriger Autor, hat nach einer unglücklichen Liebe nicht wieder ganz zu sich zurück gefunden und begibt sich darum wieder nach Sapporo, in das Hotel Delfin, wo er die schönsten Momente mit der verschwundenen Frau durchlebt hat.

Denis Grozdanovitch: "Kleine Abhandlung über die Gelassenheit"
Kaffeehausliteratur, wie man sie heute nur mehr sehr selten findet

Jostein Gaarder: "Der Geschichtenverkäufer"
Ein Genie am Rande des Wahnsinns

Imre Kertész: "Detektivgeschichte"
Es ist ein erschütterndes Buch, das nun endlich in deutscher Sprache vorliegt. Erschütternd in seiner Gültigkeit über die Jahre hinweg und erschütternd in der Gewissheit, dass heute, jetzt, in dieser Stunde die gleiche Geschichte an vielen Orten der Welt genauso abläuft.

Johanna König: "Das Tuch"
Eine Schnitzeljagd zwischen Wien, Südengland und Venedig, inszeniert vom Schnitter Tod

Markus Orths: "Lehrerzimmer"
Eine schwarze Satire auf den Schulbetrieb

Lily Brett: "Ein unmögliches Angebot"
Sechzehn Geschichten voller Affären, Klatsch und Tratsch

David Foster Wallace: "Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich"
Kritisch satirische Beobachtungen eines Agoraphoben über Kreuzfahrten

"Shakespeares Königsdramen"
Nacherzählt von Urs Widmer

Martina Bick (Hrsg.): "Die Winterreise"
Vergangene Hoffnung, gegenwärtiges Wehklagen und wachsende Verzweiflung - Zwei Dutzend Geschichten, die einigen Fußstapfen Wilhelm Müllers und Franz Schuberts zu folgen bemüht sind

Bruno Jaschke: "Fürchtet euch nicht"
Wer sich die Vorweihnachtszeit literarisch versüßen möchte, ist mit diesem Buch gut bedient. Sein Inhalt umfasst 24 kurze Geschichten rund um das Fest der Liebe - für jeden Tag eine.

John Le Carré: "Schatten von gestern"
Das Erstlingswerk aus dem Jahr 1961

Nicolas Remin: "Schnee in Venedig"
Die Kulisse des winterlichen Venedigs und die latente Frivolität seines gesellschaftlichen Lebens, die Habsburgerzeit rund um die faszinierende Gestalt der Kaiserin Elisabeth und eine sich anbahnende Liebesgeschichte

Elfriede Jelinek: "Lust"
Ja, diese Männer sind innerlich aufgefressen; unfähig, eine menschliche Regung zu zeigen, und lassen diesen eklatanten Mangel an einer wehrlosen Frau aus, die für diese "Aufgabe" gerade die "Richtige" zu sein scheint.

Viktor Pelewin: "Die Dialektik der Übergangsperiode von Nirgendwoher nach Nirgendwohin"
Wenn der Übergang zum Zustand gerinnt. Extravagante Fingerübungen mit Denklehren und Denkleeren

Roger Willemsen: "Gute Tage"
Begegnungen mit Menschen und Orten

Rafik Schami: "Die dunkle Seite der Liebe"
Rafik Schami gelingt mit diesem Roman ein grandioses Sippenbild, das durch Sinnlichkeit, Angst, Brutalität, Liebe und orientalische Weisheit fasziniert. Die bilderreiche Sprache lässt Damaskus vor den Augen des Lesers entstehen und macht die große Liebe des Autors zu seiner Stadt spürbar.

Peter Ackroyd: "Die Clerkenwell-Erzählungen"
Die Verschwörung in der Verschwörung in der Verschwörung

Abilio Estévez: "Ferne Paläste"
Estévez' zweiter Roman entführt in ein Havanna voller Gegensätze, vollgestopft mit prickelndem Leben, Liebe und jeder Menge Grausamkeit, abstoßend und anziehend zugleich, prunkvoll und verfallend - und gerade deshalb die einzige Stadt der Welt, um darin zu leben.

Peter Handke: "DON JUAN (erzählt von ihm selbst)"
Das Buch ist das am wenigsten Deutsche (Österreichische) des Autors. Es wirkt stilistisch zeitlos, international und klingt mit seiner gekonnten Leichtigkeit an große Weltliteratur an.

Barbara Wolflingseder: "Kollege kommt gleich! Wiener Taxigeschichten"
Schauplatz Taxi: Geschichten über Liebe und Lust, Angst und Verzweiflung, Gewalt und Absurdität - erzählt von Taxifahrern.

Jeannette Gräfin Beissel von Gymnich: "Und flog in anderes Land"
Die dramatische Geschichte der jungen Hedewich in einer Welt der Minne und Mystik, der Ritter und Raubritter

Walter Grond: "Drei Männer"
Blutleere Geschichte, vollblütige Frau

Alai: "Roter Mohn"
Ungemein kraftvoll und aus interessanter Perspektive vorgetragener Abgesang auf die untergegangene Welt des alten Osttibet

Andrea Schacht: "Das Werk der Teufelin"
Zur scharfzüngigen Begine Almut Bossart ins Köln des Jahres 1376 entführt dieser historische Roman

Stephen Vizinczey: "Wie ich lernte, die Frauen zu lieben"
Bettgeschichten, angereichert durch Kommentare des Erzählers zu seinem Verhalten und dem der vielen Geliebten, in denen immer wieder Eitelkeit, Narzissmus bis hin zu Zynismus gegenüber (den meist sehr viel älteren Frauen) zu Tage treten.

Anita Nair: "Das Salz der drei Meere"
Es bietet tiefe Einblicke in die indische Gegenwart, aber auch in die Psyche von Frauen allgemein; es kommt nie missionarisch daher und es ist nie langweilig. Ein Frauenroman, der viele andere Frauenromane mühelos in die Ecke verbannt.

Daniel Ehrmann (Hrsg.): "Sagen und Legenden aus Talmud und Midrasch"
Eine Sammlung von Sagen, Legenden, Allegorien und Fabeln

Gilles Paris: "Autobiografie einer Pflaume"
Erfrischend anders - das ist der erste Gedanke, wenn man das Buch zur Seite legt.

Anton Tschechow: "Erzählungen"
Mit seiner Technik hat Tschechow die Entwicklung des Genres "Erzählung" maßgeblich geprägt, in seinen Themen erweist er sich als Humanist vom Scheitel bis zur Sohle.

Jakob Arjouni: "Hausaufgaben"
An der Figur des Lehrers Linde zeigt Arjouni sehr exemplarisch, wie schwer es ist, mit der eigenen Schuld umzugehen. Subtil deckt der Autor einen Mechanismus auf, in den sich Menschen angesichts ihrer eigenen Schuld häufig flüchten

Gustav Ernst: "Grado. Süße Nacht"
Das Fleischliche steht im Mittelpunkt, und der Körper des Gegenübers wird schonungslos seziert von einem Mann mittleren Alters.

Siddharth Dhanvant Shanghvi: "Das Lied der Dämmerung"
Die pralle, sinnenfreudige Geschichte des Schicksals der betörend schönen Anuradha im Indien gegen Ende der Kolonialzeit verzaubert von der ersten bis zur letzten Seite.

Ana Menéndez: "Geliebter Che" 
Che Guevara, Revolutionär und bedeutender Freiheitskämpfer, war die große Liebe der Mutter und zieht auch die junge Frau zunehmend in seinen Bann.

Ranya Paasonen: "Der Stand der Sonne"
Die von der Tochter nach Jahrzehnten erzählte Begegnung der Eltern (finnische Mutter, ägyptischer Vater), deren Liebesgeschichte zugleich unauslöschliche Auswirkungen auf das Leben der Töchter hat, wird auf erzählerisch dichte und atmosphärische Weise beschrieben.

Leo Perutz: "Zwischen neun und neun"
"Wer Perutz ausgelassen hat, hat viel versäumt und sollte das schleunigst nachholen." (Die Zeit)

Yasunari Kawabata: "Schönheit und Trauer"
Trauriges über die Liebe vom japanischen Nobelpreisträger

Virginia Woolf: "Mrs Dalloway"
"Ich glaube ganz ehrlich, dass dies der gelungenste meiner Romane ist." (Tagebucheintrag von Virginia Woolf am 13. Dezember 1924)

David Mitchell: "Chaos"
"Chaos" wartet mit zehn Kapiteln auf, die an unterschiedlichen Örtlichkeiten ihren Rahmen haben. Es lohnt sich, bei einigen Stationen ausgiebig Rast zu machen, Nebenpfade auszuleuchten und die Vernetzungen zur Hauptroute grafisch festzuhalten

Dragan Velikic: "Dossier Domaszewski"
Über den galizischen Baumeister Viktor Domaszewski, der von einer absoluten Hafenanlage träumte, die jedoch mit Ausnahme einiger tatsächlich errichteter Magazine niemals verwirklicht wurde, über ein gelungenes Abbild unserer menschlichen Existenz, mit all ihren Hoffnungen, Plänen.

José Saramago: "Der Doppelgänger"
Die Andersartigkeit und Vieldeutigkeit verleihen Saramagos Roman "Der Doppelgänger" eine besondere Atmosphäre und machen ihn zu einem Leseerlebnis der besonderen Art.

Amin Maalouf: "Das erste Jahrhundert nach Béatrice"
Hoffnung im Spannungsfeld von Nord-Süd-Konflikt und wissenschaftlicher Hybris. Wie auf seinem Romanerzähler lastet das weltweite "Zusammenwirken von archaischer und moderner Perversion" von Süd und Nord schwer auf Maalouf, dennoch glaubt der Romancier in einfacher wie oft auch wunderschöner Sprachform an "Das erste Jahrhundert nach Béatrice".

Dezsö Kosztolányi: "Ein Held seiner Zeit"
Von der Wirklichkeit schwärmen, mit Wörtern malen ... Dezsö Kosztolányis "Kornél Esti"-Geschichten bieten charmante Milieuschilderungen, Gesellschaftskritik und nicht zuletzt ein aufregendes Feuerwerk an witzigen Einfällen, bestechend ausgefeilt. Was für ein Buch!

Nagib Machfus: "Die Reise des Ibn Fattuma"
"Die Reise des Ibn Fattuma" ist mehr als ein Reifungsprozess eines Heranwachsenden. Es ist die Lebensgeschichte und Lebensvielfalt der Menschheit aus dem Blickwinkel eines reifen Autors, der für dieses Buch alle ideologischen Masken angelegt und auch wieder abgelegt hat.

Carlos María Domínguez: "Das Papierhaus"
Eine Erzählung, die jedem Leser ans Herz wachsen wird, der den individuellen Wert eines Buches hochschätzt.

Tommy Jaud: "Vollidiot"
Es ist die typische Sichtweise der Männer, die in diesem Roman parodiert wird, schier endlos steigerungsfähiger Klamauk

Peter Ustinov: "Die Reisen des Sir Peter - Alle Geschichten von unterwegs"
Das von Herrmann Lause gelesene Hörbuch bietet teils überraschende Gedanken eines ungewöhnlichen Mannes

Abu L-'Ala' Al-Ma'arri: "Paradies und Hölle"
"Wenn es mir gelingt, dem literarisch interessierten Publikum einen einzigartigen arabischen Dichter, Schriftsteller und Menschen nahe zu bringen und das Interesse der Leser auf sein Meisterwerk zu lenken, (...), sehe ich die Aufgabe, die ich mir mit meiner Arbeit an diesem Buch gestellt habe, als erfüllt an." (Gregor Schoeler)

Dan Brown: "Sakrileg"
In seinem Roman "Sakrileg" greift Dan Brown die spekulative Hypothese auf, wonach Jesus Christus verheiratet war und mit seiner Frau Maria Magdalena ein Kind zeugte.

Alex Capus: "13 wahre Geschichten"
Das Buch beinhaltet, wie schon der Titel vermuten lässt, 13 Geschichten, welche sich alle entweder in der Schweiz abspielen, oder aber sonst einen engen Bezug zur Eidgenossenschaft aufweisen.

Samy Tchak: "Scheißleben"
Immigrantenschicksal, mal anders

Louis Begley: "Venedig"
Die Erzählung "Venedig" spannt einen Bogen von der romantischen Verliebtheit und dem erotischen Verlangen eines jungen Mannes bis ins Erwachsenenalter des nunmehrigen erfolgreichen politischen Beraters

Aglaja Veteranyi: "Das Regal der letzten Atemzüge"
Der fremde Blick auf eine ortlose Heimat. Sprachskizzen eines Abschieds als Spiegel der Nicht-Sesshaftigkeit im Leben

Wolfgang Hermann: "Das Gesicht in der Tiefe der Straße"
Immer wieder steht die brennende Frage: "Was ist real und wo beginnt die Vision?" im Mittelpunkt dieser inneren Topografie einer Metropole.

Michel Faber: "Das karmesinrote Blütenblatt"
Viktorianische Masken. London 1874, das viktorianische Zeitalter steht in höchster Blüte und mit ihm Prüderie und Prostitution.

Jakob Wassermann: "Die Juden von Zirndorf"
Individuelle Freiheit und selbstregulierte Sexualität, Gesellschaftskritik und Antiklerikalismus, mit diesen Schlagworten ist die eigentliche Brisanz des Romans noch nicht einmal angedeutet.

Elizabeth Redfern: "Der Fluch der Sterne"
Aufbauend auf gründlicher historischer Recherche fabrizierte die Autorin ein Netz von drei ineinander verwobenen Handlungsräumen. Da wäre einerseits das persönliche Schicksal der Romanpersonen, andererseits der politische Hintergrund jener Zeit - und drittens der astronomische Forschungsstand des ausklingenden 18. Jahrhunderts.

Olivier Rolin: "Die Papiertiger von Paris"
Irrfahrt ums rote Paris. Tatsächlich hat vieles, das heute selbstverständlich ist, im Jahr 68 seine Wurzeln

Kveta Legátová: "Der Mann aus Zelary"
Der Roman beschreibt auf wirklich interessante Art und Weise die Unterschiedlichkeit zwischen den beiden Hauptpersonen, das Aufeinanderprallen der beiden Welten und die Annäherung der Ärztin an ein ihr bisher völlig unbekanntes Leben.

Marek Lawrynowicz: "Der Teufel auf dem Kirchturm"
Voller Humor und Ironie erzählt Marek Lawrynowicz aus der abenteuerlich-dramatischen polnischen Geschichte, von der Flucht eines Onkels unter der deutschen Besatzung, der doppelten Identität zweier Verwandter, von Freundschaft, Bürokratie und Verrat, Poesie, Familienbanden, Krieg und Liebe.

Andreas Schramek: "Im Land des Falkengottes. Echnaton"
Der zweite Teil der Trilogie. Der Autor hält sich zwar grundsätzlich an historisch gesicherte Daten, nimmt sich aber die Freiheit, diese auch mit eigenen Geschichten auszuschmücken.

Malika Mokeddem: "Zersplitterte Träume"
Ein berührender Roman, der aus weiblicher Sicht vom heutigen Algerien berichtet

Ibrahim Dschabra Dschabra: "Das vierzigste Zimmer"
Irgendwo im Nirgendwo: Dunkle Romantik und kafkaeske Albtraumnovelle

Kamila Shamsie: "Kartographie"
"Kartographie" beinhaltet zwei Liebesgeschichten: die zweier junger Menschen zueinander und die der Autorin zu ihrer Heimat Pakistan

Margaret Atwood: "Oryx und Crake"
"Oryx und Crake" ist keine fantasiereiche Science-Fiction, das Buch wurzelt vielmehr in gefährlichen Entwicklungen, die bereits jetzt ablaufen, vor unseren Augen (Umweltzerstörung) oder hinter verschlossenen Türen (Gentech-Experimente).

Gernot Wagner: "Der Rest der Welt"
Ein Reiseführer für überzeugte Daheimbleiber. Die schönsten Vorurteile auf einen Blick

Thomas Glavinic: "Wie man leben soll"
Der Protagonist der Geschichte versucht sein chaotisches Leben als 16-jähriger Gymnasiast mit Hilfe von Ratgebern in den Griff zu bekommen. Demnach ist er ein "Sitzer" mit einer Vorliebe für opulente Speisen, Karl-May-Romane und abenteuerliche Tagträume

Matt Ruff: "Ich und die anderen"
Bekannt wurde Matt Ruff mit seinem absurden Roman über die Stadtwerke, bevor er dann seine elfenhafte Geschichte über den "Fool on the Hill" schrieb. Nach einer langen Pause folgte nun dieser Roman

Thor Kunkel: "Endstufe"
Geld, Geschäfte und Geschlechtsverkehr im Dritten Reich

Salim Alafenisch: "Die Nacht der Wünsche"
Salim Alafenischs ebenso kurzweilige wie lehrreiche Geschichtensammlung bietet u.a. Heiteres, Tragisches, Erotisches, vermischt mit einer Prise Magie.

Tove Simpfendörfer: "Münsterland-Kälber"
Kriminalfall zwischen Kiepenkerl und Windmühle

Franz Kafka: "Brief an den Vater"
nebst dem interessanten Bericht von Frantisek Basik über seine ehemalige Lehrzeit bei Hermann Kafka

Simon Werle: "Abendregen"
Eine Erzählung über den Verlust; den Verlust der Mutter, der Geliebten, der eigenen Identität.

Joseph Roth: "Radetzkymarsch"
Joseph Roths ebenso schonungsloser wie traurig-liebevoller Abgesang auf die Donaumonarchie

Michael Tetzlaff: "Ostblöckchen"
In "Ostblöckchen" beschreibt Michael Tetzlaff im Stil von Schulaufsätzen seine Kindheitserinnerungen auf einem Dorf in der ehemaligen DDR und bereitet dem Leser damit eine höchst amüsante Lektüre

Petros Markaris: "Live!"
Der griechische Autor Petros Markaris nimmt für diesen Fall seines Protagonisten, des Polizeikommissars Kostas Charitos, die Bauunternehmen mit dem Hintergrund der olympischen Spiele aufs Korn. Mit teilweise recht bissigem Humor, der den Griechen eigen ist, macht er sich über seine Landsleute lustig.

Duncan Sprott: "Das Haus des Adlers"
Duncan Sprotts Roman "Das Haus des Adlers" ist der Teil einer Ptolemäer-Tetralogie über die sagenhafte Geschichte des griechischen Herrschergeschlechts in Ägypten. Als Erzähler fungiert Thot, der Gott der Schreiber und Erzählkunst, der die Geschichte dieser Familie mit Ptolemaios, dem Begründer der Dynastie, beginnt:

Willem Elsschot: "Käse"
Der Held erzählt seinen beruflichen Abstecher vom kleinen Buchhalter einer Werft in die Tätigkeit eines freiberuflichen Käsevertreters.

Lily Prior: "Sentimenti italiani oder Träume eines Sommers"
"Sentimenti italiani" ist ein "Wohlfühl- und Glücklichmachbuch", beschwört den Sommer, die Liebe, italienisches Flair und ungebrochene Lebenslust.

Tajjib Salich: "Sains Hochzeit"
Auf knapp einhundert Seiten schafft Tajjib Salich ein farbiges, dichtes Stimmungsbild der sudanesischen Dorfgemeinschaft und ihrer Lebensverhältnisse.

Haruki Murakami: "Kafka am Strand"
Begleitet von allerlei seltsamen Umständen, die irgendwo zwischen japanischer Mystik, Kafka und Hesses "Steppenwolf" anzusiedeln sind, bewegen sich die Akteure durch ein Japan, das viele Züge eines magischen Theaters hat, um am Ende ihr jeweiliges Ziel zu erreichen.

Donna Leon: "Verschwiegene Kanäle"
Commissario Brunettis zwölfter Fall. Ein Selbstmord in der Kadettenschule von San Martino?

John Steinbeck: "Geld bringt Geld"
Eines Tages, an einem Karfreitag, wird Ethans Welt in Frage gestellt. Maria, seine Frau, macht ihm deutlich, dass sie nicht so gerne die Frau eines einfachen Verkäufers ist, und auch sein Chef stellt ihm gegenüber fest, dass er irgendwie zu nett fürs Geschäft sei.

Felicitas Hoppe: "Verbrecher und Versager"
Felicitas Hoppe macht den Leser mit fünf historischen Figuren bekannt, deren Lebensgeschichte von Gaunereien und Aufschneidereien geprägt ist.

Laurent Gaudé: "Der Tod des Königs Tsongor"
Ein Trojanisches Pferd gegen den Militarismus. Für "Der Tod des Königs Tsongor" erhielt Laurent Gaudé 2003 in Frankreich den Prix des Libraires - zurecht.

Gabriele Wolff: "Das dritte Zimmer"
So spannend kann die Welt der Bürokratie sein. - "Das dritte Zimmer" ist ein Psychothriller aus der Welt der Ministerialbürokratie und Politik.

Salim Alafenisch: "Die acht Frauen des Großvaters"
Stilistisch dicht, herzlich und voll Humor hat Salim Alafenisch das Leben in der Wüste wiedergegeben.

Ernest Tidyman: "Shaft und das Drogenkartell"
Dieses Hörspiel ist der erste Fall von Shaft, dem schwarzen, unbestechlichen und nach eigenen Regeln handelnden Privatdetektiv

Thomas Brussig: "Helden wie wir"
Voller interessanter Einblicke in mögliche Denkweisen eines Ostdeutschen kurz vor dem Ende der DDR

Marianne Gruber: "Ins Schloss"
Grubers Roman spielt, wenngleich Zeit, Ort und die handelnden Personen, ja selbst das spezifisch Kafka'sche Idiom gleich geblieben sind, in seiner eigenen Welt und hat seine eigene Gesetze. Musikalisch gesehen könnte von einer "Spiegelung" gesprochen werden

Nacer Khemir: "Das verlorene Halsband der Taube"
Der am 1. April 1948 in Korba, Tunesien geborene und überwiegend in Paris lebende Erzähler, Bildhauer, Filmemacher und Geschichtenerzähler Nacer Khemir legt mit diesem Band ein poetisches Juwel seiner umfassenden Kunst vor.

Abdalhakim Kassem: "Vom Diesseits und vom Jenseits"
Zwei herrliche Novellen aus Ägypten, deren überaus bilderreiche Sprache den Leser in die Welt der Protagonisten versinken lässt.

Leopoldo Brizuela: "Inglaterra"
Hommage an Shakespeare, die Ästhetik und das "allmächtige Wort" der Menschlichkeit

Veza Canetti: "Der Fund"
Zwölf Erzählungen und zwei Stücke aus dem Nachlass zeigen Veza Canetti als eine Meisterin des Dialogs und der Charakterisierung

Irma Krauß: "Kurz vor morgen"
Mit realistischer Schärfe und ungewöhnlich einfühlsamem Beobachterblick zugleich beschreibt die Autorin Irma Kraus, wie es Senta und Erich gelingt, über vier Generationen hinweg eine standfeste Brücke zu bauen.

Ken Saro-Wiwa: "Lemonas Geschichte"
Ken Saro-Wiwa verschafft in diesem Roman einer Frau Gehör, der es zeitlebens nie gelungen ist, einen Platz in der nigerianischen Gesellschaft zu finden. Ihr Leben ist gekennzeichnet durch eine Reihe von Schicksalsschlägen, die sie wie Treibsand ihrem Ende entgegen ziehen.

Eugenie Kain: "Hohe Wasser"
In sieben kleinen Erzählungen beschreibt Eugenie Kain Menschen, die an einem Wendepunkt angelangt sind, die sich neu orientieren wollen

Amélie Nothomb: "Kosmetik des Bösen"
Mit ihrem rasanten Dialog schafft es Amélie Nothomb, den Leser unausweichlich dazu zu bringen, über verborgene Kellerleichen der menschlichen Psyche nachzudenken.

Sahar Khalifa: "Das Tor"
Sahar Khalifa zeichnet ein tragisches Bild der Frauen, die übrig bleiben als große Verliererinnen in einer Gesellschaft der Heuchelei, der Ohnmacht und der Suche nach Selbstfindung.

Inês Pedrosa: "Du fehlst mir"
"Du fehlst mir" ist eines jener Bücher, die neben Lust an ausladender Reflexion und poetisch-pathetischer Sprache Geduld und - nicht zu unterschätzen - die entsprechende Stimmung voraussetzen

Theodor Kallifatides: "Der sechste Passagier"
Der in Griechenland geborene und später nach Schweden emigrierte Autor Kallifatides baut diese Kriminalgeschichte langsam und sinnlich auf

Undine Gruenter: "Der verschlossene Garten"
Von den Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Liebe - ist das Paradies ein (verschlossener) Garten?

Graham Greene: "Die Stunde der Komödianten"
Der Roman führt nach Haiti, in ein Land, das unter der Schreckensherrschaft des diktatorischen Papa Doc und seiner Mafia steht.

Tim Krabbé: "Das goldene Ei"
Der Roman gehört in den Niederlanden zu den modernen Klassikern

Heimito von Doderer: "Die Dämonen. Nach der Chronik des Sektionsrates Geyrenhoff"
Sein und Zeit und der Brand des Justizpalasts

Alison Wearing: "Meine iranische Reise"
"Meine iranische Reise" ist ein farbenprächtiger Roman - ein wunderschön gewebter Bildteppich aus Geschichten, Menschen, Politik, Landschaften und Begegnungen. Ein spannendes und berührendes Buch, das es vermag, Ängste zu zerstreuen und die Sehnsucht nach einem Land zu schüren, dessen Menschen die Gastfreundschaft leben.

Jean-Pierre Luminet: "Alexandria 642 - Roman des antiken Weltwissens"
Alexandria, mit seiner zur Blütezeit Hunderttausende Papyrusrollen umfassenden Bibliothek, dem Museion, galt als die intellektuelle Perle der antiken Welt. Im Norden Ägyptens, am Mittelmeer gelegen, war die Stadt stets offen für Völkerschaften und Ideen unterschiedlichster Herkunft.

Paul Auster: "Nacht des Orakels"
Die Faszination dieses zu rezensierenden Werkes von Paul Auster lässt sich gar nicht hinreichend beschreiben. Eigentlich entzieht sich dieser Roman einer Wertung. Er lädt den Leser ein, immer wieder Neues zu entdecken.

Dr. Manfred Stange (Hrsg.): "Die Edda"
Literarisches Zeitfenster in die Welt der alten Germanen

Martin Suter: "Lila, Lila"
Liebesgeschichte mit merkwürdigen Zufällen

Pablo De Santis: "Voltaires Kalligraph"
"Die Feder ist mächtiger als das Schwert ..."

Leo Perutz: "Der schwedische Reiter"
Der Schwedische Reiter ist ein hervorragender Roman und sollte unbedingt gelesen werden.

Margaret Atwood: "Der Report der Magd"
Die düstere Zukunftsvision einer von religiösen Fundamentalisten beherrschten Gesellschaft, in der Unfruchtbarkeit um sich greift und junge Frauen den privilegierten Offizieren als "Dienerinnen" zur Verfügung gestellt werden, mit der Aufgabe, die vom Hausherrn gezeugten Kinder zur Welt zu bringen.

Jasper Fforde: "Der Fall Jane Eyre"
Der Auftakt zu einer Fantasy-Reihe

Michael Köhlmeier: "Roman von Montag bis Freitag"
In kurzen Episoden zeichnet der Autor Bilder von seiner Familie, seinen Freunden und seinen Nachbarn und man hat das Gefühl, er skizziere allgemeingültige Szenen, wie sie sich auf der Stegreifbühne der Gegenwart ereignen.

Guido Dieckmann: "Die Gewölbe des Doktor Hahnemann"
Zu hoch potenzierter Roman über den Vater der Homöopathie

Frank Schätzing: "Der Schwarm"
Das Meer schlägt zurück - in Frank Schätzings Thriller erwächst der Menschheit eine unvorstellbare Bedrohung aus den Ozeanen.

Karin Fossum: "Schwarze Sekunden"
Sejers Art zu ermitteln ist, wie auch schon in den bisherigen Büchern wie "Dunkler Schlaf" beeindruckend. Er überzeugt nicht durch Vorwitzigkeit oder Scharfsinn sondern durch Menschlichkeit. Konrad Sejer kann sich in die Personen, mit denen er es zu tun hat, hineinversetzen.

Marcus Jensen: "Oberland"
In seinem Roman "Oberland" beschreibt Marcus Jensen Szenen einer deutschen Kindheit und Jugend. Beleuchtet werden drei Lebensabschnitte aus dem Leben des 1967 geborenen Jens Behse. Aus den Fragmenten entsteht das Bild des nachdenklichen Außenseiters Behse, der Grenzerfahrungen sucht und stark suizidgefährdet ist.

Håkan Nesser: "Und Piccadilly Circus liegt nicht in Kumla"
In Nessers Roman kommt es nicht sehr auf die Ergreifung eines Täters an, sondern es geht viel mehr darum, Personen und ihre Situationen kennen zu lernen und diese schließlich und endlich auch zu verstehen.

Connie Palmen: "Ganz der Ihre"
Salomon Schwartz - ein Don Juan der besonderen Art. Ein männlicher Orkan, von dem Frauen plötzlich erfasst werden, der lodernde Flammen der Lust und Leidenschaft entfachen kann und Sehnsucht und schmerzliches Verlangen hinterlässt.

Benjamín Prado: "Als einer von uns Laura Salinas töten wollte"
Liebe macht blind. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Im Spiel gibt es keine Freundschaft. Verdacht ist der Freundschaft Gift.

Gisela Heidenreich: "Das endlose Jahr"
Eine Tochter reist mit ihrer Mutter an den Ort, wo sie 1943 in einem Lebensbornheim geboren wurde. Endlich will sie die "ganze Wahrheit" über ihre Herkunft und die Verstrickung ihrer Mutter in die Nazipolitik herausfinden.

Jorge Volpi: "Das Klingsor-Paradox"
Quantenmechanik statt Fingerabdruck. Ein Thriller für Nobelpreisträger ...

Anthony Burgess: "Das Reich der Verderbnis"
Was geschah mit Jesu Jüngern, nachdem ihr Herr und Lehrmeister sie plötzlich verlassen hatte? Die Frohbotschaft sollen sie hinaustragen in alle Länder und Völker, aber die ahnungslose Welt weiß noch nichts von ihrem Glück, will auch überhaupt nicht bekehrt werden.

Henning Mankell: "Das Auge des Leoparden"
Henning Mankell ist ein Roman gelungen, der auf einem schmalen Grat wandert: Afrikanische und europäische Kultur werden im Aufeinandertreffen zu einer schwer überbrückbaren Kluft, die nur durch Ehrlichkeit und Freundschaft ausgemerzt werden könnte.

Joseph Roth: "Das Spinnennetz"
Joseph Roth beschreibt in seinem Roman "Das Spinnennetz" anhand der Figur des Theodor Lohse, eines desillusionierten Heimkehrers aus dem Ersten Weltkrieg, den Nährboden des Faschismus. Aus seiner Analyse der Nachkriegssituation entwickelt er eine bestechende Vision auf den Nationalsozialismus in Deutschland.

Ernst Lothar: "Der Engel mit der Posaune"
Der Roman umspannt 50 Jahre, vor der Wende ins 20. Jahrhundert bis hin zum Einmarsch Hitlers in Wien, und erzählt dabei die Familiengeschichte der Klavierfabrikanten Franz und Hans Alt.

Wilfried Steiner: "Der Weg nach Xanadu"
Steiner versteht es virtuos, verschiedene Ereignisebenen ineinander zu verschränken. Er liefert interessante Ausführungen zu den bekanntesten  Werken von Samuel Taylor Coleridge, beleuchtet deren Entstehungsgeschichten ebenso wie die wechselvolle Beziehung zwischen William Wordsworth und Coleridge, und natürlich die Biografie des Dichters (Stichworte: heftige Gemütswelt, Alpträume, Schwärmerei für Sara Hutchinson, Opiumsucht, Schuldgefühle).

Joseph Roth: "Die Kapuzinergruft"
Dieser Roman stellt gleichsam die Fortsetzung von dem als Roths Hauptwerk geltenden Roman "Radetzkymarsch" dar.

Tanja Kinkel: "Der König der Narren"
In den Tagen, in denen das Nichts Phantásien bedroht, leben in der Ebene von Kenfra die Weberinnen von Siridom. Die Teppiche, die sie weben, gelten nicht nur als die schönsten Phantásiens, es hat auch eine besondere Bewandtnis mit ihnen:

"Das Ma`assebuch"
Altjiddische Erzählkunst

Vladimir Sorokin: "Der himmelblaue Speck"
Eine zweifelhafte Mischung aus Science fiction und Tabubrüchen als Hauptbestandteil, die keine Spielart der menschlichen Perversion auslässt. Derb, zynisch, obszön, brutal und schockierend ist dieses Werk von Vladimir Sorokin und sicherlich nichts für schwache Nerven.

John Griesemer: "Rausch"
Aspekte der Anfänge des Kommunikationszeitalters. In diesem Buch versuchen sehr viele Beteiligte sehr große Dinge zu tun, und dabei wachsen sie in neue Richtungen und teilweise auch aus ihren bisherigen Leben hinaus.

Klabund: "Borgia"
Dies ist eine fiktive zeitgenössische Betrachtung des Wirkens der Borgia-Familie nach ihrem Einzug in Italien.


Zu Prosarezensionen aus dem Jahre 2003 und von früher


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