John Vornholt: "ST-TNG: Double Helix: Book 4: Quarantine"
Nachdem wir nun in den ersten drei Bänden dieser Reihe Personal aus TNG, TOS und DS9 präsentiert bekommen haben, erwartet uns nun logischerweise ein Roman über Figuren, die wir von der Voyager kennen. Hier stellt sich der Normalsterbliche natürlich die Frage, wie die Virusexperimente aus dem Föderationsgebiet und dem romulanischen Reich ihren Weg auf die Voyager finden sollen. Antwort: Gar nicht.
Die Ereignisse dieses Romans spielen zu einer Zeit, in der Tuvok, Chakotay und Torres noch Mitglieder des Maqui sind und mit einem kleinen Raumschiff durch die DMZ fliegen. Bei ihren Flügen hören sie von einem Planeten namens Helena, der fast ausschließlich von gemischtrassigen Humanoiden bewohnt ist. Auf diesem Planeten gilt, je ungewöhnlicher die Blutmischung, desto höher der soziale Status. Dieses Ziel wird mit allen Mitteln verfolgt, sogar durch genetische Manipulation. So genannte "reinrassige" Humanoiden werden hier als Unibloods bezeichnet. Auf diesem sehr schönen und sozial interessanten Planeten ist eine weitere der uns nun bereits bekannten multiplen Prionenerkrankungen aufgetreten. Aus Angst vor einer Ausbreitung dieser Seuche haben die Cardassianer ein Wachschiff in den Orbit gebracht, das nun von der Maqui gekapert und übernommen wird.
Zur gleichen Zeit hat sich Tom Riker an Bord seines Schiffs bei seinem Captain unbeliebt gemacht und nach einer psychologischen Sitzung beim Schiffscounsellor beschlossen, die Offizierslaufbahn aufzugeben und stattdessen für das medizinische Corps zu arbeiten. Wegen fehlender medizinischer Ausbildung besteht sein erster Auftrag im Betrieb eines medizinischen Kurierdiensts zu geheimen Einrichtungen der Föderation. Auf einem dieser Stützpunkte ist er mit dem Anblick etlicher Flüchtlinge aus der DMZ konfrontiert, von denen er auf Befehl des Stützpunktkommandanten einige mit zu seinem Schiff nimmt. Diese Passagiere überwältigen während des Fluges ihn und seine Kopilotin und bringen ihn zu dem Maquischiff, das immer noch über Helena kreist. Nachdem sie die Situation auf dem Planeten gesehen haben, erklären sich Tom und sein Kopilot bereit, medizinische Versorgungsmittel nach Helena zu bringen. Hierzu holt Riker allerdings zunächst die Erlaubnis seiner Kommandantin ein, die sie ihm auch ohne weiteres gibt.
Dies ist der Einsatz, der Tom Riker schließlich dazu bringt, sich von der Föderation und von StarFleet abzuwenden und seine Fähigkeiten ganz in den Dienst der Maqui zu stellen. Im Laufe dieses Romans erfahren wir noch einiges Geheimnisvolle über die Hintermänner der Experimente in biologischer Kriegführung, die es immer wieder schaffen, Viren in krisengeschüttelten Regionen des Alls auszuprobieren. Eine endgültige Aufklärung dürfen wir in diesem vierten Band natürlich noch nicht erwarten. Das wäre zu einfach.
Neben der allgemeinen Geschichte ist an diesem Roman interessant zu sehen, warum Tom Riker sich schließlich ganz konkret von der Föderation abgewendet hat. Daneben erfahren wir einiges über Tuvoks, Chakotays und Torres' Vorgeschichten in der Maqui und ihre Gedanken und Gefühle in dieser Zeit. Dieser Roman bringt all diese Momente in einer sehr dichten und griffigen Weise vor, was ihn sehr gut lesbar und für all Freunde der genannten Figuren auf jeden Fall zu Pflichtlektüre macht Darum ist dieser vierte Band der Reihe auch ABSOLUT EMPFEHLENSWERT.
(K.-G. Beck-Ewerhardy)
John
Vornholt: "ST-TNG: Double Helix: Book 4: Quarantine"
Englische Ausgabe:
Pocket Books, 1999. 259 Seiten.
ISBN 0-671-03477-4.
ca. EUR 6,93. Buch
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