Adam
Shrager:
"The Finest Crew in the Fleet: The
Next Generation Cast on Screen and off"
Dieses
Buch handelt in erster Linie von den sieben Hauptdarstellern von ST: TNG. Für
jeden von ihnen wurde dazu eine Kurzbiografie geschrieben und danach eine komplette
Filmografie jedes Darstellers. Hierbei wurde dieses Buch in keinster Weise von
Paramount oder sonst jemandem, der ein Recht dazu hätte, autorisiert. Es handelt
sich um eine reine Fan-Arbeit. Shrager liebt einfach ST und hat neben seiner Arbeit
an seinem Doktor dieses Büchlein einfach eingeschoben. Aber er hat es dabei zumindest
geschafft, David Gerrold eine Einleitung zu diesem Buch schreiben zu lassen, der
selbst bereits einige "offizielle" ST-Sachbücher geschrieben hat (wie etwa: The
Making of StarTrek, 1976). So hat er sich zumindest etwas legitimiert.
Dieses
Buch beginnt also mit einer Einführung durch David Gerrold, bevor es in
medias res geht. Das erste „richtige“ Kapitel dieses Buchs beschäftigt sich
mit Patrick Stewart, dem Shrager die meisten Seiten widmet. Im Großen und Ganzen
kennt man die Informationen bereits aus Interviews oder aus der inoffiziellen
Stewart-Biografie. Aber es ist trotzdem schön, noch einmal zu lesen, dass Patrick
gerne Achterbahn fährt und Gameboy spielt und dass er ein Beavis
and Butthead-Fan ist. Und dass er während der vierten Staffel von TNG einen
Shakespeare-Workshop auf dem Paramountgelände abhielt, habe ich entweder überlesen,
oder es stand gar nicht drin. Als er keine Zeit mehr hatte, übergab er diese Gruppe
an Ben Kingsley. Wie man sich denken kann, ist seine Filmografie die längste im
Buch.
Das
zweite Kapitel behandelt dann Jonathan Frakes, der der erste Regisseur des ST:TNG-Ensembles
gewesen ist. Hier wird einiges über sein Casting und seine Arbeit erzählt, ohne
dass der Leser wirklich mit etwas Neuem konfrontiert wird, es sei denn, er hat
in den letzten Jahren jeden Artikel zum Thema Frakes vermieden. Das nächste Kapitel
beschäftigt sich dann mit LeVar Burton, von seiner Geburt in Landstuhl bis weitestgehend
zu FC. Für mich war hier einiges überraschend. Natürlich wissen die meisten, dass
LeVar mit seiner Rolle als Kunta Kinte in Roots
bekannt wurde. Und eventuell auch, dass er danach Schwierigkeiten hatte, neue
anspruchsvolle Rollen zu bekommen. Seit 1983 ist er der Präsentator von Reading
Rainbow, einem preisgekrönten amerikanischen Fernsehprogramm, mit dem sichergestellt
werden soll, dass amerikanische Schüler in den großen Ferien durch fehlende Übung
nicht das Lesen verlernen. Tatsächlich glauben 98 Prozent der amerikanischen Lehrer,
dass Reading Rainbow das Interesse am
Lesen bei Kindern positiv beeinflusst hat. Er selbst sieht Nichelle Nichols als
sein Vorbild.
Die
folgenden Kapitel behandeln dann Michael Dorn, Gates McFadden, Marina Sirtis und
last but not least Brent Spiner. Er wird als ein früher Mediensüchtiger (Filme
und Bücher) beschrieben, der einmal ein Arzt werden wollte, was aber durch einen
wirklich idiotischen Unfall verhindert wurde. Unser Glück (und vielleicht auch
das möglicher Patienten), denn wer hätte sonst Data gespielt? Der ja schließlich
auch bei tibetanischen
Mönchen sehr beliebt zu sein scheint (lest hierfür S. 177/78). Das
achte Kapitel schließlich beschäftigt sich mit Wil Wheaton, der - wie wir in letzter
Zeit immer häufiger hören - wesentlich beliebter war, als es den Anschein hatte.
(Nicht, dass ich ihm das missgönne ).
Das
vorletzte Kapitel beschäftigt sich mit den so genannten "Regular Players", wie
Denise Crosby, Whoopi Goldberg, Colm Meany und Diana Muldaur. Hierbei zeigt sich
besonders Whoopi Goldberg als sehr flexibel in ihrer Arbeit. Oder wer wusste,
dass sie als Maurerin, Bänkerin und Leichenkosmetikerin gearbeitet hat? Und das
letzte Kapitel handelt dann von einigen anderen Schauspielern, die zwar nicht
regelmäßig auftauchen, aber trotzdem ein gewisses Gefolge erlangt haben. Dies
sind Majel Barrett Roddenberry, Brian Bonsall, Rosalind Chao, John de Lancie,
Michelle Forbes, Dwight Shultz und Patti Yasutake.
So
viel zum Inhalt. Nun zur Wertung. Man kann dieses Buch nicht als schlecht beschreiben.
Es steckt viel Arbeit drin und diese Arbeit ist in einer umfangreichen Bibliografie
deutlich abzulesen. Sogar einige Webpages sind hier aufgeführt. Aber es erscheint
sehr als eine reine Fleißarbeit, wenn man das Buch vom Anfang bis zum Ende durchliest.
In den Biografien ist dieses Buch noch relativ interessant bis zur dritten oder
vierten Wiederholung der immer gleichen oder ähnlichen Ereignisse im Zusammenhang
mit ST:TNG. Das wird irgendwann etwas langweilig, weswegen The
Finest Crew in the Fleet sich ab den ersten 100 Seiten langsam zu sehr zähem
Material entwickelt. Aber man kann es ganz gut als Referenz benutzen, wenn man
nur mal eben etwas zu einem der Hauptdarsteller lesen möchte. Aber braucht man
wirklich noch ein Handbuch dieser Art? Ich meine: Nein. NICHT EMPFEHLENSWERT.
(K.-G. Beck-Ewerhardy)
Adam
Shrager: "The Finest Crew in the Fleet: The
Next Generation Cast on Screen and off"
Englische
Ausgabe:
Summersdale Publishers, 1998. 192
Seiten.
ca. EUR 16,17.
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