Hannelore
Dittmar-Ilgen:
"Wie das Salz ins Meerwasser kommt und warum es keine Eisblumen mehr
gibt"
Noch mehr Physik für Neugierige
Physikalische
Alltagserscheinungen fesselnd und gründlich erläutert
Physik im Schulunterricht: Ein Wagen bewegt sich über eine
schiefe Ebene und kommt unten irgendwann zu stehen - und das war's;
nicht unbedingt ein Experiment, das Jugendlichen die Schönheit
der klassischen Physik vermittelt. Leider verbinden die meisten
Erwachsenen mit der Physik nur ein langweiliges und kompliziertes
Schulfach mit vielen absonderlichen Formeln.
Hannelore Dittmar-Ilgen hat als Lehrerin gearbeitet und weiß
daher um die Schwierigkeiten, die Faszination der Naturwissenschaft
Physik und vor allem auch ihre Allgegenwart - folglich ihre Bedeutung
für unser tägliches Leben - zu vermitteln. Wie in
ihrem ersten Buch greift sie Themen auf, die dem Leser als
Phänomene vertraut sind:
Der Natur auf der Spur: Spiel des Lichts mit der
Materie: Farben entstehen; So blau ist das Meer: physikalische
Entdeckungen am Wasser; Flüchtiges aus Wasser: Nebel, Tau und
Reif; Geballte Elektrizität: Funken, Blitze, Kobolde und
Elfen
Physik im Alltag, durchaus nicht alltäglich:
Vom Zauber der Flamme: Kerzen physikalisch betrachtet; Elektrische
Energiepakete: Batterien, Akkus und Brennstoffzellen; Alles im rechten
Licht: Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen; Eine echte
Lebensströmung: unser Blutsystem
Verborgenes gibt seine Geheimnisse preis: Von
Familien und Singles: natürliche Radioaktivität; Der
Tod startet die Stoppuhr: Datierungen mit Radiocarbon; Dem
Gehirn bei der Arbeit
zuschauen: Radionuklide in der Medizin; Das Kochrezept für
Sonnenschein: die Kernfusion
Hinterfragt man die dargestellten Phänomene, so bleibt von der
scheinbaren Vertrautheit erst einmal wenig übrig, denn die
Entstehung und Ausbreitung von Meereswellen, das Verhalten einer
romantischen Kerzenflamme und die Energieerzeugung der Sonne beruhen
auf einem überraschend komplexen Zusammenspiel physikalischer
Gesetze. Der Autorin gelingt es jedoch, unkompliziert und
gründlich, dabei aber stets packend die Hintergründe
dieser Erscheinungen darzulegen.
Nun gibt es seit einiger Zeit reichlich
populärwissenschaftliche Veröffentlichungen, meist
Übersetzungen amerikanischer oder britischer Autoren. Was
unterscheidet Hannelore Dittmar-Ilgens Buch von ihnen?
Einerseits versuchen die meisten Autoren, ein möglichst
breites Spektrum an Gebieten auf möglichst wenigen Seiten
abzudecken, was nicht selten zu einer gehetzt wirkenden und etwas
oberflächlichen, effekthascherischen Darstellung
führt, während H. Dittmar-Ilgen sich auf einige
wenige Kernthemen konzentriert und diese mit der für ein
profundes Verständnis erforderlichen Gründlichkeit
aufbereitet, sodass der Leser nach der Lektüre wirklich
Bescheid weiß (und das ohne jegliche Langeweile). Hinzu
kommen zahlreiche Anleitungen und Denkanstöße zu
aufschlussreichen, einfach durchführbaren Experimenten, mit
deren Hilfe manches Phänomen, etwa die Funktionsweise
einfacher Batterien, im wahrsten Sinne des Wortes unmittelbar
begreiflich wird.
Etwas Lokalkolorit kommt ebenfalls zum Zuge, etwa in Form des
Brockengespensts, das zwar durchaus existiert, aber keineswegs zum
Fürchten ist, wenn man ihm auf den Zahn fühlt. Zu den
besonders erfreulichen Aspekten dieses Buchs gehört zudem die
Aktualität vieler dargestellter technischer Errungenschaften
und naturwissenschaftlicher Erkenntnisse. Am Ende finden Leser, die
"Feuer gefangen" haben, eine interessante Liste
weiterführender und ergänzender Literatur sowie
Hinweise auf Internetseiten, auf denen die jeweiligen Themen vertieft
werden können. Ein gründliches Register
ermöglicht die gezielte Suche nach Stichworten.
Die Aufmachung ist hochwertig und ansprechend; zahlreiche schematische
Skizzen und Fotos ergänzen den Text.
Am Ende bleibt nur eine Frage offen: Wann erscheint der
nächste Band?
(Regina Károlyi; 12/2005)
Hannelore Dittmar-Ilgen:
"Wie das Salz ins Meerwasser kommt und warum es keine Eisblumen mehr
gibt"
S. Hirzel Verlag, 2005. 215 Seiten.
ISBN 3-7776-1315-0.
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Dr.
Hannelore Dittmar-Ilgen ist Physikerin und unterrichtete lange an einem
Gymnasium. Seit einigen Jahren gibt sie als Wissenschaftsjournalistin
und Autorin ihre Faszination für die
Physik an Andere weiter.
Bei Hirzel ist auch ihr erstes Buch "Warum platzen Seifenblasen?"
erschienen:
"Warum platzen Seifenblasen? Physik für Neugierige"
Fettaugen auf der Suppe, tropfende Wasserhähne und schillernde
Seifenblasen sind ganz alltägliche Kleinigkeiten,
über die wir uns keine Gedanken machen. Warum eigentlich
nicht? Dass es hochinteressant sein kann, solche Dinge zu
ergründen, beweist dieses Buch.
Ungeahnte
Rätsel
und Naturgesetze verbergen sich in einem zugefrorenen Teich, einem
Katzenauge oder einem Kuchenteig. Wer Lust hat, kann sie mit einfachen
Experimenten erforschen.
Diese Streifzüge durch die Physik sind nicht trocken und
theoretisch - im Gegenteil!
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Ein weiteres Buch der Autorin:
"Von Katzenaugen, Geldbatterien und Seifenblasen. 11 neue
Unterrichtsvorschläge für den Physikunterricht in der
Sekundarstufe I"
Physikunterricht spannend gestalten!
Die Themen dieses Bandes sind anwendungsbezogen,
fächerübergreifend und machen Schüler
neugierig! Außergewöhnliche Fragestellungen, wie
"Was hat das Brotbacken
mit Physik zu tun?", wecken das Interesse der Schüler.
Bei der Beantwortung dieser Fragen erlernen sie fachspezifische
Arbeitsweisen und erweitern ihr Fachwissen. Sie erhalten einen Einblick
in ein vernetztes naturwissenschaftliches Weltbild.
Mit Anleitungen für Versuche und Modelle,
kopierfähigen Informationstexten und Arbeitsaufträgen
sowie ausführlichen Lehrerhinweisen. Die Versuche sind in der
Praxis erprobt und wurden so ausgewählt, dass sie weder
großen experimentellen Aufwand noch
übermäßiges handwerkliches Geschick
erfordern. (Auer-Verlag)
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