Katherine Neville: "Das Montglane-Spiel"
Ich dachte immer, Schach wäre ein endlos ödes Spiel ... Dieses Buch hat mich eines Besseren belehrt! Nun gut, ich werde nicht gleich zu extremen Maßnahmen greifen und selber spielen, aber dieses Buch war derartig fesselnd, dass ich am Ende wirklich nicht mehr davon wegzukriegen war!
Beginnen wir jedoch am Anfang. Zwei Geschichten werden verwoben:
die der angehenden Nonne Mireille aus dem Süden Frankreichs und die von Katherine
Velis, einer Wirtschafts- und Computerexpertin aus New York. Zunächst scheint
kein großer Zusammenhang zu bestehen, doch dann entwickeln sich zwischen den
Jahrhunderten seltsame Beziehungen zu einem Schachspiel,
dem sogenannten Montglane-Schachspiel, in dem eine geheime
Macht-Formel
versteckt sei. Dieses Spiel wurde im Kloster Montglane vergraben, und Mireille
bekommt neben einigen anderen Mitgliedern des Klosters den Auftrag, eine der
wertvollen Schachfiguren in Sicherheit zu bringen, da die französische Revolution
ausbricht. Katherine hat damit erstmal gar nichts zu tun und wird eher unfreiwillig
immer wieder auf das Geheimnis um das Schachspiel
gestoßen. Mit der Zeit gewinnt die Geschichte immer mehr an Fahrt, bis man schließlich
nur noch liest und liest ...
Das besonders Faszinierende an dem Buch ist, dass die Autorin historische Ereignisse
und Personen ganz locker mit in die Geschichte einbaut, auch wenn ich es teilweise
schon etwas krass fand, wer jetzt noch alles seine Finger im Spiel haben soll.
Ich hab ja immer noch auf den Papst
oder so gewartet ...
Des Weiteren fand ich es etwas seltsam, dass
am Ende alle irgendwie miteinander verwandt waren, und zwischendurch war es auch
manchmal schon etwas undurchsichtig, in welchen Beziehungen die Personen eigentlich
zueinander stehen.
Sehr interessant fand ich, wie sich irgendwann alles auf die magische Zahl
8
bezieht und alle auftretenden Personen mit Schachfiguren verglichen werden.
Das stiftet erstmal Verwirrung, gibt dem Ganzen aber auch eine größere Ordnung,
was es um so faszinierender macht und alle Verschwörungstheoretiker in Begeisterung
versetzen dürfte.
Zu erwähnen ist auch noch, dass praktisch alle
Hauptfiguren, die wirklich etwas bewegen, weiblich sind, so quasi als Fingerzeig,
dass in der Geschichte zwar nur von Männern die Rede ist, eigentlich aber Frauen
die Fäden gezogen haben.
Die Frage nach Fiktion und Realität in diesem Roman bleibt unbeantwortet und ist wohl der Interpretation jedes Lesers überlassen ...
(Annika Burchard)
Katherine
Neville: "Das Montglane-Spiel"
Gebundene
Ausgabe:
Scherz, 1999. 511 Seiten.
ISBN 3-5021-9495-5.
ca. EUR 12,78.
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Taschenbuch:
Goldmann,
1999. 633 Seiten.
ISBN 3-4424-4238-9.
ca. EUR 9,-.
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