Doris Schulz: "Medienfrauen"
Was haben Christine Haiden, Lydia Ninz oder Isabella Staska gemeinsam? Sie sind Frauen, genau, und zwar Frauen aus Österreich, die hier in einem Bereich arbeiten, der lange Zeit ausschließlich einer männlichen Schicht vorbehalten war - der Medienbranche.
Noch Mitte der 90er Jahre war es gängige Meinung der natürlich vorwiegend männlichen Chefredakteure, Frauen wären z.B. als Moderatoren von News-Sendungen ungeeignet, da sie nicht die nötige Kompetenz hätten. Mittlerweile sind immerhin 30 Prozent aller Nachrichtensprecher weiblich, die Frauen haben aufgeholt, aber von einer gleichwertigen Stellung der Frau im Medienbereich kann laut derer, die es täglich "am eigenen Leib" erfahren, keine Rede sein. Frauenthemen werden weiterhin als zweitrangig behandelt, Frauen verdienen weniger als ihre männlichen Kollegen und sind an Entscheidungsstellen noch viel zu wenig vertreten. Dazu kommen Arbeitsbedingungen, die alles andere als familienfreundlich sind: unregelmäßige Arbeitszeiten, ständiges Unterwegs-sein, hoher Stressfaktor.
Anhand von zehn mit österreichischen Medienfrauen aus den verschiedensten Bereichen geführten Interviews zeigt Doris Schulz, womit Frauen an ihrem Arbeitsplatz zu kämpfen haben. Die Interviews zeigen aber auch, dass Journalismus ein ungeheuer spannendes Feld ist, in dem sich Frauen zunehmend verwirklichen können und machen all jenen Mut, die sich angesichts der männlichen Übermacht auf Führungsebene oft zurückgesetzt fühlen.
(cwa; feb/01)
Doris Schulz: "Medienfrauen"
Fram-Verlag, 2000.