Theodor Kallifatides: "Der sechste Passagier"
An einem heißen Augustsonntag stürzt
eine kleine Passagiermaschine
in den
schwedischen Getarsee
Was zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht,
entwickelt sich bald zu einem undurchsichtig wirkenden Kriminalfall. Die mit den
Ermittlungen beauftragte junge Kommissarin Kristina Vendel vermutet bald einen
Pädophilieskandal in der schwedischen Oberschicht, denn eine Frage scheint
vorerst unaufklärbar: Wer war der dunkelhäutige Junge an Bord, der weder in
der Passagierliste aufscheint, noch irgendwelche Papiere bei sich hat? Warum
vermisst ihn niemand?
Parallel zu den zähen Recherchearbeiten passieren
seltsame Dinge im Privatleben der Protagonistin. Anonyme und eindeutig obszöne
Anrufe, Drohungen, sogar ein Anschlag auf ihren herzkranken Vater lassen auf
mächtige Gegner schließen, mit denen nicht zu spaßen ist.
Der am 12. März
1938 in Griechenland geborene und anno 1964 nach Schweden emigrierte Autor Kallifatides baut diese Kriminalgeschichte langsam und sinnlich auf, wie der
heiße schwedische
Sommer die Menschen langsam und sinnlich macht.
Noch während sich der
Leser ein Bild zu machen glaubt, worum es bei der Lösung des Falles gehen
könnte, nimmt die Handlung eine überraschende Wende und zwingt die
Polizeikommissarin zu Ermittlungen auf eigene Faust, um für einen schrecklichen
Verdacht Beweise zu sammeln - eine gefährliche Situation für die junge Frau, die
sie auch persönlich vor höchste Anforderungen stellt.
Eine Spur führt sie zur
nächsten ... Ihr bei diesen Ermittlungen über die Schulter zu schauen, ist spannend
und abenteuerlich zugleich.
Insgesamt ist der Roman flüssig geschrieben und daher angenehm zu lesen, unerwartetes Ende inklusive.
(Gabriele Klinger)
Theodor Kallifatides: "Der sechste
Passagier"
(Originaltitel "Den sjätte passageraren")
Aus dem Schwedischen von Kristina Maidt-Zinke.
Taschenbuchausgabe:
dtv, 2006.
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Ein weiteres Buch des Autors:
"Der kalte Blick"
Eine Kriminalkommissarin unter Mordverdacht.
(dtv)
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