Brigitte Glaser: "Mordstafel"
Köln Krimi 27
Katharina Schweitzer ist nach Köln
zurück gekehrt, das sie nach den Ereignissen in "Leichenschmaus"
für einige Zeit verlassen hatte. Wieder ungebunden, aber voller
Unternehmungsgeist, hat sie sich in Köln/Mülheim in die Selbstständigkeit
gestürzt und betreibt nun dort auf der Keuptstraße "Die weiße Lilie",
ein Restaurant mit einer langen Tafel, an der alle Gäste zusammen gewürfelt
werden, um die durchaus erlesenen Speisen zu sich zu nehmen. Die Küche und der
Speiseraum sind nur durch eine Glasscheibe voneinander getrennt, so dass die Gäste
den Köchen bei der Arbeit zusehen können und diese auch feststellen können,
wie ihre Schöpfungen beim Publikum ankommen. Alles in allem ein sehr
freundliches Konzept, aber auch ziemlich kostspielig.
Da trifft es sich ausnehmend schlecht, dass nur wenige Wochen nach der Eröffnung
"VIVA" von Köln nach
Berlin umzieht, denn gerade die Mitarbeiter des Musiksenders sollten die
Kasse zum Klingeln bringen. Nun schafft es Katharina gerade eben so, über die
Runden zu kommen und auch noch ihr Personal zu bezahlen. Dabei stellt allerdings
eine ihre Mitarbeiterinnen, die missratende Tochter einer Bekannten, ein besonderes
Problem dar, weil sie ihre Putzaufträge, für die sie primär eingestellt wurde,
nicht sonderlich genau nimmt und beim gelegentlichen Bedienen die Gäste vergrätzt.
Und wenn sie zur Arbeit kommt, dann pflegt sie dies auch nur selten pünktlich
zu tun und bringt auch noch hin und wieder ihre
Hausratte mit, was in einem Restaurant der gehobenen Klasse nicht unbedingt
angebracht erscheint. Eines Tages bleibt sie dann ganz weg.
Am gleichen Abend, Altweiber, taucht auch noch vor der zu diesem Zeitpunkt
geschlossenen "Weißen Lilie" eine sehr gründlich erschossene Männerleiche
auf, die zunächst niemand zuordnen kann, was nicht nur an dem Fastnachtskostüm
liegt. Außerdem fordert einer von Katharinas Kreditoren plötzlich, zwei Jahre
verfrüht, sein Geld zurück, was die Restaurantbesitzerin in arge Bedrängnis
stürzt, vor allen Dingen, als die Mitarbeiter des Inkasso-Unternehmens, das mit
der Regelung der Sache beauftragt wurde, damit beginnen, die Gläser des
Restaurants zu zertrümmern.
Da trifft es sich gut, dass Katharina ein seltsamer brauner Umschlag in die Hände
fällt, in dem sich
Zum Teil ist die Motivation der Hauptdarstellerin ein wenig ungewohnt, und die
Geschichte wirkt am Ende auch nicht ganz abgeschlossen - was allerdings wohl
in einem weiteren Teil geändert werden könnte. Alles in allem eine nette Krimiunterhaltung
voller interessanter Rezepte und Tipps
zum Kochen für größere Gruppen.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 10/2005)
Brigitte Glaser: "Mordstafel"
Emons, 2005. 317 Seiten.
ISBN 3-89705-400-0.
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