Keith R. A. Candido, Kevin Dilmore, Christie
Golden, Dean Wesley Smith & Dayton Ward:
"StarTrek - S.C.E. 1- Have Tech,
Will Travel"
Die vier in diesem Band vorliegenden Romane sind ursprünglich als e-Books erschienen und haben schon damals Einiges an Anerkennung eingeheimst. Von diesen bisher elf e-Books sind in diesem Band die ersten vier - genauer dreieinhalb - abgedruckt, was es Puristen unter den Lesern, die es nicht mögen, 100 Seiten Romantext auf einem Bildschirm zu konsumieren, ermöglicht, diese Geschichten auch endlich wahrzunehmen.
Das S.C.E. ist das StarFleet Corps of Engineers, im weitesten Sinne der Erkundungs- und Pioniertrupp der Föderation, der immer dann angefordert wird, wenn es gilt, neue unbekannte technische Einrichtungen zu erkunden und die Trümmer von Raumschlachten zu beseitigen. Die Mannschaften der Schiffe bestehen in der Regel aus einem Captain, einem Arzt, einem Linguisten, einem vergleichenden Kulturwissenschaftler und einer Anzahl von Ingenieuren und Sicherheitsoffizieren. Das Korps untersteht dem Oberbefehl von Montgomery Scott und unterhält eine Anzahl von kleinen Schiffen mit einer hohen Antriebsleistung.
Die Abenteuer dieser Reihe konzentrieren sich auf das Schiff DA VINCI unter dem Kommando von Cpt. Gold.
"The
Belly of the Beast" (Dean Wesley Smith)
Diese erste Geschichte des S.C.E. hat bereits von Anfang an den Ruf nach einer Fortsetzung über alle ihre Seiten geschrieben. Die Kolonie Blossom IV wird von einem Raumschiff angegriffen, dessen Herkunft ein Rätsel darstellt. Die kurz darauf eintreffende ENTERPRISE kann dieses Schiff von der Kolonie ablenken und wird in eine stundenlange Raumschlacht verwickelt, da die beiden Schiffe einander sowohl im Bereich der Schilde als auch der Waffen ebenbürtig erscheinen. Durch eine geschickte Strategie gelingt es schließlich, das Kontrollzentrum des Schiffs zu zerstören, und die Besatzung der ENTERPISE kann sich um die Beseitigung ihrer Schäden kümmern.
Zur Erkundung des fremden Schiffs wird die DA VINCI abgestellt, und aus Neugierde bleibt Geordi an Bord, um an der Erkundung teilzunehmen. Sehr schnell stellen die Ingenieure fest, dass es sich bei dem unbekannten Schiff um eine Art Luxuskreuzfahrtschiff gehandelt hat, dessen Besatzung und Passagiere allerdings durch Abwesenheit glänzen. Das Away-Team dringt immer tiefer in das Schiff ein, bis es schließlich im Maschinenraum herausfindet, was mit der Besatzung und den Passagieren geschehen ist und warum das Schiff Blossom angegriffen hat. In diesem Moment erwacht das Schiff zu neuem Leben und greift auch die DA VINCI an.
"Fatal
Error" (Keith R.A. Candido)
Planetare Gesellschaften, deren Wohl und Wehe von einem alles überwachenden Computer abhängt, waren zu Zeiten von James T. Kirk immer ein guter Grund gewesen, gegen die Erste Direktive der Föderation zu verstoßen. Auf dem Planeten Eerlik, der der Föderation schon seit langem bekannt ist, werden alle wichtigen Funktionen - unter anderem auch Transport und Kommunikation - von Ganitriul gesteuert, einem großen Computer, der über Jahrhunderte von der Priesterkaste des Planeten perfektioniert wurde. Die Eerlikaner haben ihre Forschungen vornehmlich auf ihre eigenen Bequemlichkeiten ausgerichtet und darum vermieden, intergalaktische Reisen aufzunehmen, die sie als eher unbequem empfinden. Eine kleine Gruppe von Andersdenkenden hat allerdings einige Jahre zuvor einen anderen Planeten im System besiedelt, um ein von Ganitriul unabhängiges Leben zu führen.
Eines Tages nun brechen die Kommandolinien des mächtigen Computers zusammen und die Ausführung der verschiedenen Subprogramme verselbstständigt sich, so dass die künstliche Intelligenz des Computers keine Kontrolle mehr über ihre eigenen Funktionen hat. In ihrer Not ruft sie die Föderation zur Hilfe. Als die DA VINCI ankommt, sieht sie sich einer Art schizophrenem Computer gegenüber, der versucht, sie in ihren Hilfsbemühungen zu unterstützen, während seine Hilfsprogramme diese gleichzeitig in unvorhersehbarer Weise sabotieren. Und diese Hilfsprogramme sind nicht die einzigen Gegner, mit denen sich Ganitriul und die StarFleet-Angehörigen auseinander setzen müssen.
"Hard
Crash" (Christie Golden)
Intaria ist ein Vergnügungsplanet, ähnlich wie Risa, nur nicht so bekannt. Dies soll sich ändern, als eines Tages ein Raumschiff unbekannter Bauart im System auftaucht und in voller Fahrt in die - zum Glück noch rechtzeitig evakuierte - Hauptstadt des Planeten kracht. Trotz dieses enormen Einschlags scheint das betreffende Schiff weitestgehend unbeschädigt geblieben zu sein, auch wenn es zunächst wie tot daliegt. Die zu Hilfe gerufene DA VINCI findet im Kontrollraum des sehr großen Schiffs den Leichnam einer einzelnen Pilotin, die auch das einzige Besatzungsmitglied gewesen zu sein scheint. Dieser Leichnam ist auf höchst unappetitliche Weise mit dem Kontrollstuhl des Schiffs verbunden. Während 110, ein einzelner Binar, der zur Besatzung der DA VINCI gehört, sich mit dem Bordcomputer verbindet, wird der Leichnam zur Autopsie an Bord der DA VINCI gebeamt. Im nächsten Moment beginnt das Schiff zu erwachen und 110 wird von einem elektrischen Stoß über die Breite der Brücke geschleudert. Eilig wird das Schiff geräumt, das nun selbstständig beginnt, die DA VINCI vom Boden aus unter Feuer zu nehmen. Währenddessen weisen Untersuchungen der Computerdaten des Schiffes darauf hin, dass die Technologie starke Ähnlichkeiten mit einem Borg-Schiff hat, was die gesamte Föderation in Alarmbereitschaft versetzt. Doch die wahren Hintergründe dieses seltsamen Schiffes sind wesentlich weniger aggressiv und dafür umso trauriger.
"Interphase:
Book One" (Dayton Ward & Kevin Dilmore)
Dieser erste Teil der Interphase-Geschichte beginnt im Raumgebiet der Tholianer, die uns bereits aus der TOS-Serie bekannt sind ("Das Netz der Tholianer"). Diese sind lange der technischen Entwicklung im Quadranten hinterher gehinkt, da ihre Schiffe in der Regel wesentlich langsamer waren als die anderer Rassen. Nun wurde allerdings ein Prototyp mit Quantumantrieb entwickelt, der in einem weitestgehend verlassenen Raumgebiet getestet werden soll. Gerade als der Test angelaufen ist, registrieren die Sensoren des Schiffs plötzlich eine Art Riss im Raum, durch den ein altes Schiff der Constitution-Klasse zu sehen ist: die U.S.S. DEFIANT.
Als Spezialist für Schiffe der Constitution-Klasse wird Mr. Scott hinzugezogen, der die DA VINCI zur Untersuchung schickt. Eine Untersuchung, die unter den wachsamen Augen der Tholianer stattfindet. Als das Away-Team der DA VINCI an Bord der DEFIANT ein tholianisches Gerät findet und die Spezifikationen dieses Geräts an ihre Beobachter übermittelt, bekommen diese von ihrer Regierung den Befehl, die Bergung der DEFIANT um jeden Preis zu verhindern. So eröffnet das beobachtende Schiff das Feuer auf die noch halb zwischen den Dimensionen befindliche DEFIANT und diese wird mit dem Away-Team an Bord durch den Riss zurückgeschleudert. Wie es weitergeht, erfahren wir wohl im zweiten Buch der Serie.
Die vier Geschichten sind durchwegs interessant und von guter erzählerischer Qualität, und der Blick auf die nitty-gritty Seite der Arbeit StarFleets erweitert das erzählerische Universum von ST auf erfreuliche Art und Weise, genau wie dies zuvor mit der Mini-Serie "The Brave and the Bold" geschehen ist. ABSOLUT EMPFEHLENSWERT.
(K.-G. Beck)
Keith
R. A. Candido, Kevin Dilmore, Christie Golden, Dean Wesley Smith & Dayton
Ward:
"StarTrek - S.C.E. 1- Have Tech, Will Travel"
Pocket Books, 2002. 396 Seiten.
ISBN 0-7434-3996-1.
ca. EUR 6,90.
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