Frank Miller, Klaus Janson und Lynn Varley Batman: "Die Rückkehr des dunklen Ritters"
Dies ist eines der berühmtesten Batman-Comics aller Zeiten und kaum eines hat die Kritiker und Leserinnen und Leser in ihrem Urteil so gespalten. Ein Teil dieser Kontroverse und auch eine Geschichte der Figur des Batmans wird durch die Einleitung von Andreas Knigge dargelegt. Hier können gerade Neulinge eine Menge über diese sehr alte Comic-Figur und ihre Ursprünge erfahren.
Vor 10 Jahren haben viele Superhelden sich zurückgezogen. Nur Superman ist noch aktiv, als eine Art Undercover-Weltpolizist auf der Gehaltsliste der US-Regierung, die in immer größerer Arroganz einem endgültigen Konflikt mit der UdSSR entgegensteuert. Hier zeigen sich – wohl nicht zufällig – gewisse Parallelen zu Alan Moores „Watchmen“ und vielleicht auch zur aktuellen weltpolitischen Situation. Auch Batman hat sein Cape an den Nagel gehängt. Doch die Welt wird immer schlechter und das Verbrechen greift mehr und mehr um sich. Schließlich hält es Bruce Wayne in seinem Landhaus nicht mehr länger aus und er beschließt das in seinem Inneren verborgene wilde Tier wieder heraus zu lassen und seinen Kreuzzug gegen das Verbrechen wieder aufzunehmen. Doch er ist nun fast 60 Jahre alt und seine Gegner sind jünger und brutaler und auch die Medien sind zu einem Feind geworden. So sorgt sein Auftreten für eine große Kontroverse, die schließlich dazu führt, dass sogar ein Haftbefehl gegen ihn erlassen wird, nachdem James Gordon mit 70 Jahren endlich seine Position als Polizeichef aufgibt.
Die Situation wird noch dadurch erschwert, dass zwei seiner ehemaligen Gegner – Harvey Dent und der Joker – wieder aus der Versenkung auftauchen und es auf einen abschließenden Kampf mit ihrem alten Widersacher ankommen lassen. Speziell für den Joker endet dieser Kampf tödlich. Doch all dies wird sehr schnell überschattet, als eine sowjetische Nuklearwaffe mit ihrem elektromagnetischen Puls die Stromversorgung des ganzen Landes lahm legt und gleichzeitig über Amerika der postnukleare Winter einbricht. Nur in Gotham kann durch Batmans Einsatz und durch von ihm rekrutierte Hilfstruppen eine Massenpanik verhindert werden. Doch dies gefällt der amerikanischen Legislativen nicht besonders und so schickt sie ihren letzten verbleibenden Superhelden gegen den dunklen Ritter in einen Kampf unter Ausschluss der Öffentlichkeit, den nur einer von ihnen überleben kann.
Neben der eigentlichen Story sind in diesem Band auch die verschiedenen philosophischen Betrachtungen interessant, die teils durch die Medienkontroverse, teils durch Gedanken von James Gordon und ganz besonders durch die Überlegungen zu gesellschaftlichen und politischen Problemen von Bruce Wayne (Batman) und Clark Kent (Superman) angestellt werden. Hier zeigt sich sehr deutlich, worin die eigentliche Problematik dieses Comics liegt und warum es auch in diesem Jahr, 14 Jahre nach seiner Entstehung immer noch ein gültiger Klassiker des Genres ist.
(K.-G. Beck-Ewerhardy)
Frank
Miller, Klaus Janson und Lynn Varley Batman: "Die Rückkehr des dunklen Ritters"
comicArt (Softcover/1989)
ISBN 2-551-02835-4
114 Seiten
und
auf deutsch erhältlich:
Scott Beatty: "Batman. Die Welt des dunklen
Ritters"
Dino Entertainment 2002
132 Seiten
ca. EUR 29,95. Buch bestellen