Dorothea S. Baltenstein: " Vier Tage währt die Nacht"


Winter 1817, Sir Mortimer lädt neun Frauen und Männer, die sich in irgendeiner Weise schriftstellerisch betätigen, auf sein Schloss ein.
Bereits auf der Fahrt dorthin lernt Jonathan Lloyd, ein alter Freund Sir Mortimers, zwei der Gäste kennen. Sofort ist er von Nightingale, der jungen Nichte seines Gastgebers bezaubert. Bei diesem angekommen lernen sie die andere Gäste kennen.
Dem ersten Kennenlernen folgt eine Führung durch das Schloss, welches einsam im schottischen Hochland liegt und allerlei Überraschungen zu bieten hat.
Ein literarisches Kolloquium ist Anlass des Treffens und Jonathan stellt fest, dass einige der berühmtesten literarischen Persönlichkeiten des Landes zu diesem Treffen gekommen sind. Aber das Ganze wird zu einem Treffen mit dem Tod.
Bereits in der ersten Nacht verschwindet der Comte d´Apollonaire, einer der Gäste, spurlos. Zudem stürzt die Zugbrücke ein, sodass es für die Gäste kein zurück aus dem Schloss mehr gibt.
Erst spät erkennt Jonathan, dass hinter den Morden ein literarisches Muster steckt. Verzweifelt versucht er, Nightingale und die übrigen Gäste vorm Tode zu bewahren.

Künstler können Mörder sein und Mörder Künstler; alles eine Frage der Leidenschaft. In diesem Fall steckt das Motiv in der Leidenschaft zur Literatur.
Bildhaft und spannend erblüht das Genre des Schauerromans mit diesem Werk zu neuem Leben und lässt der Dichtung eine ganz besondere Rolle zukommen.

Die wundersame Geschichte der Autorenschaft: Der Herausgeber hat das Manuskript geerbt, die Autorin ist um 1890 in Schlesien geboren und durch irrtümlichen oder absichtlichen Tablettenkonsum gestorben, sei dahingestellt, inhaltlich und sprachlich ist Vier Tage währt die Nacht ein origineller und außergewöhnlicher Roman.

(Verena Hellenthal)


Dorothea S. Baltenstein: "Vier Tage währt die Nacht"
Eichborn Verlag 2002
gebunden; herausgegeben und bearbeitet von Michael Schmid
528 Seiten
ca. EUR 19,90. Buch bestellen