Christoph Höcker: "Metzler Lexikon antiker Architektur"

Sachen und Begriffe


Baukunst in Griechenland, Rom und den Nachbarkulturen

Die klassische Antike, dargestellt in ihrer Baukunst, ist Gegenstand dieses Buches. Von der Konzeption und dem Aufbau her soll es vor allem Studierende und Lehrende der Altertumswissenschaften detailliert mit der antiken Architektur vertraut machen.
In diversen Querverweisen zu verschiedenen, oft konvergierenden Forschungsergebnissen oder -positionen wird die Welt der antiken Baukunst umfassend dargestellt.

Der interessierte Laie benötigt ein relativ großes Grundwissen im Bereich der Antike, um das reiche Angebot an Detailwissen erfolgreich aufnehmen zu können.
Ein dem Werk vorangestelltes Artikelverzeichnis und eine reichliche Auswahlbibliografie am Ende erleichtern einesteils das Auffinden bestimmter Themen, aber bieten auch die Möglichkeit zur Vertiefung und Erweiterung des Grundwissens.
Zahlreiche schwarz-weiße Darstellungen erläutern diverse Begriffe der Architektur und schaffen dadurch einen genauen Überblick zu den angesprochenen Themen.
Verschiedene Bezüge verweisen in funktionaler, formaler oder sozialer Hinsicht auf umgebende Kulturen und erweitern auf diese Weise das Wissen über die Antike im Allgemeinen.

Einmal über einen Suchbegriff [wie z.B. "Abakus: Von lat. abax, 'Tischplatte'; im antiken Säulenbau die meist quadratische, auf dem Echinus lagernde Deckplatte des Kapitells (Säule, Säulenordnungen), auf der das Gebälk unmittelbar aufliegt. Der Abakus der dorischen Säule ist meist ungegliedert, der der ionischen oder korinthischen Säule hingegen durch Hohlkehle und Leiste profiliert sowie bisweilen durch Bauornamentik verziert. Beim korinthischen Abakus und dem des Kompositkapitells ist die Platte konkav geschwungen und nicht selten mit einer Blume oder Rosette in der Mitte versehen ..."] in dieses faszinierende Werk eingetaucht, ist es schwer, es in einem kurzen Zeitraum wieder zu verlassen. Immer wieder wird der Leser oder Benützer, sicherlich aus dem Kreis der Liebhaber und Kenner der Antike rekrutiert, zu Neuem, Interessantem hingeführt. Sein Blick bleibt an den detailreichen, klaren Abbildungen hängen, sucht die Erklärungen dazu, findet neue Verbindungen, Erläuterungen und sprengt auf diese Weise den für die ursprüngliche Suche konzipierten Zeitrahmen ...

Selten war für mich die "Lektüre" (man verzeihe mir hier die Verwendung dieses Ausdrucks, aber mir fällt dazu kein passenderer ein) eines Lexikons so spannend, informativ und mit dem Gefühl der totalen Information verbunden wie bei dem vorliegenden Werk.
Also keine Scheu - auch von Nicht-Spezialisten (wie ich einer bin) - dieses Buch zur Hand zu nehmen und mit seiner Hilfe in die Welt der antiken Baukunst einzutauchen.

(HB; 01/2005)


Christoph Höcker: "Metzler Lexikon antiker Architektur"
Metzler, 2004. 320 Seiten, 230 s/w-Abbildungen.
ISBN 3-476-01967-5.
ca. EUR 51,40.
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