Banana Yoshimoto: "Mein Körper weiß alles"
Dreizehn Geschichten
Manche Gewissheiten kann
nur der Körper vermitteln, und er tut es heilsam und hellsichtig.
In dreizehn Erzählungen über Liebe,
Sex, Tod,
Krankheit, Älterwerden und andere Fährnisse des Lebens berichten die
Ich-Erzählerinnen in Banana Yoshimotos "Mein Körper weiß alles" jeweils,
wie sie all diese Dinge wahrnehmen und wie es sich auf ihr Leben
insgesamt auswirkt.
Da geht es um das Wahrnehmen des eigenen Alterns im Zusammenhang mit dem
der Eltern, alte Freunde,
die man vergessen hat, entfernte Verwandte und nahe Verwandte, die sich
entfernt haben, die eigene Krankheit
oder Sterblichkeit, Folgen von kleineren kosmetischen Eingriffen und
flüchtigen (oder auch etwas länger währenden) sexuellen Abenteuern und
ähnliche Dinge mehr.
All dies wird von der 1964 geborenen Autorin in der Regel so unaufgeregt
erzählt, dass keine wirkliche Spannung und auch kaum Identifikation
während der Lektüre aufkommen kann, weshalb sich beim Lesen sämtlicher
Geschichten in Folge eigentlich insbesondere ein Eindruck von
Gleichförmigkeit einstellt.
Die dreizehn Geschichten zeigen sehr gut, wie man auch im größten
Unglück noch Glück finden kann, aber die Erzählweise lässt sie nach
Meinung des Rezensenten eher weniger interessant wirken.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 10/2011)
Banana
Yoshimoto: "Mein Körper weiß alles. Dreizehn Geschichten"
Aus dem Japanischen von Annelie Ortmanns und Thomas Eggenberg.
Gebundene Ausgabe.
Diogenes, 2010. 204 Seiten.
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Taschenbuchausgabe:
Diogenes, 2011.
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Weitere Bücher der
Autorin:
"Ihre Nacht"
Yumikos Vergangenheit birgt ein Geheimnis, und gemeinsam mit ihrem
Cousin Shôichi möchte sie den Schlüssel dazu finden. "Ihre Nacht"
beschreibt eine unheimliche Grenzerfahrung und deren Bewältigung. Die
Geschichte einer Heilung - auch durch die Kraft der Liebe.
Ihre Mütter waren Zwillinge, doch die Kinder sind so verschieden wie Tag
und Nacht: Shôichi hat ein schönes Zuhause und festen Boden unter den
Füßen, während seine Cousine Yumiko ein prekäres Single-Leben in
Tokio lebt, voller Angstattacken und in dem Bewusstsein, dass ihr Leben
von etwas Dunklem belagert wird, an das sie sich jedoch kaum erinnern
kann. Shôichi bringt seine Cousine dazu, sich dieser Vergangenheit zu
stellen, und sie begeben sich auf eine Zeitreise zu den Orten ihrer
Kindheit, an denen einst Schlimmes geschah ... (Diogenes)
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"Moshi Moshi"
Die Zukunftspläne der Ich-Erzählerin Yoshie, genannt Yotchan, Anfang
zwanzig, wurden über den Haufen geworfen, als ihr Vater, Mitglied der
Rockgruppe "Sprout", plötzlich mit einer wildfremden Frau zusammen
Selbstmord beging. Um wieder Boden unter die Füße zu bekommen, hatte
sich Yotchan eine kleine, billige Wohnung im Stadtteil Shimokitazawa
gesucht und im Bistro gegenüber eine Beschäftigung angenommen. Eines
Tages steht ihre Mutter vor der Tür und bittet sie, bei ihr einziehen zu
dürfen. Die Decke falle ihr auf den Kopf, und in der alten Wohnung spuke
der Geist des Vaters. Anfangs ist Yotchan von dieser Wohngemeinschaft
nicht gerade begeistert. Doch dann begreift sie, dass auch die Mutter
ihre neue Freiheit genießt, sich treiben lässt und die Läden und Leute
des Viertels erkundet. Und es ist nur der Beginn einer Reihe von
Überraschungen, die die beiden wieder mit dem Leben versöhnen wird.
(Diogenes)
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