Kleiner Triumph für Hansi

Der einstige Goleador hatte einen guten Einstand. Ein ungefährdeter Sieg der total neuformierten Nationalmannschaft gegen einen allerdings nicht besonders starken Gegner Slowakei brachte ihm die ersten, mäßig glänzenden Siegeslorbeeren ein. Im Interview nach dem Spiel war der einstige Spielertrainer des Wiener Sportclub bemüht, hochdeutsch zu sprechen, und seinem neuen Nimbus als Trainer des bunt zusammengewürfelten Haufens intellektuell zu entsprechen. Er ließ sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Auch wenn Ronnie und Markus eher zufällig den Ball in den Maschen unterbringen konnten, war der Jubel um die gelungene Trainerpremiere groß.

Für acht Minuten durfte der Sohn des ehemaligen Teamtrainers Josef Hickersberger den Rasen betreten. Und hier kommt eine Parallele zum Wiener Sportclub ins Spiel, die dieser Kolumne mal wieder einen besonderen Glanz verleihen kann. Einerseits also der Hinweis auf den Erfolg des Trainers Johann Krankl mit dem Wiener Sportclub (wurden seinerzeit, wie gern wiederholt wird, um den UEFA-Cup-Platz betrogen!!!), andererseits war Thomas Hickersberger vor einigen Jahren für den Wiener Sportclub mit mäßigem Erfolg tätig. Ich sah dem Burschen auf die Füße und konnte nichts Bemerkenswertes feststellen. Er war nicht unbedingt eine Verstärkung für eine Mannschaft, die von ständiger Angst vor dem Konkurs durchbeutelt wurde. Mittlerweile geht es dem WSC Gott sei Dank ja wieder besser. Sie haben einen guten Stand in der Ostliga und die Erinnerung an Thomas H. ist nur in der Hinsicht interessant, dass da ein ehemaliger Kaderspieler den Sprung von der 4. Liga Österreichs in die Nationalmannschaft geschafft hat. Ist der Mann wirklich so gut, oder hat er dies nur seinem Vater zu verdanken? Also, es gibt in der österreichischen Liga sicher sehr viele Spieler, die um nichts weniger Talent haben als der 28-jährige Spross von Josef. Und es ist schon seltsam, dass sich vor nur wenigen Jahren kein Verein um ihn gerissen hat. Er spielte zwar anno dazumal in der U-21 der Unaussprechlichen, danach folgten kürzere oder längere Engagements beim FAV AC, der Vienna, dem Wiener Sportclub, Vorwärts Steyr, Bregenz und Admira, bevor er bei seinem jetzigen Arbeitgeber Salzburg landete; von Karriere kann also in diesem Sinne keine Rede sein. Er nimmt es als Wiederkäuer ziemlich cool, und vielleicht kann er sich ja auf Dauer im Team durchsetzen.

Auf Hansi warten in den nächsten beiden Freundschaftsspielen sehr ernst zu nehmende Gegner. Zunächst in Wien der Africa-Cup-Sieger Kamerun, danach auswärts Deutschland. Prüfsteine, die das eigentliche Potenzial der reformierten österreichischen Fußballnationalmannschaft erst so richtig aufdecken werden können.

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