"WILBUR WANTS TO KILL HIMSELF"
R: Lone Scherfig
D: Jamie Sives, Adrian
Rawlins, Shirley Henderson u. a.
Dänemark/Großbritannien 2002; Länge: 105
Minuten
Ein Film wie das Leben selbst. Eine
Tragikomödie, die nicht davor zurückschreckt, sich auf einfühlsame Weise mit dem
Tod und seinen
vielfältigen Gesichtern zu beschäftigen. Daneben kommen auch die Liebe und das
Glück in unglaublich vielen Schattierungen zum Tragen.
Wilbur, vom Leben
völlig ernüchtert, plant immer wieder sich umzubringen, und sein Bruder Harbour,
ein unverbesserlicher Optimist, versucht dies zu vereiteln und seinem jüngeren
Bruder klar zu machen, dass auch für ihn glückliche Momente möglich sind. Er hat
es zu seiner Lebensaufgabe gemacht, sich auf liebevolle Weise um den jüngeren
Bruder zu kümmern. Gemeinsam führen sie einen Second-Hand-Buchladen in Glasgow,
der kaum genug zum Leben abwirft.
Dort begegnet Harbour Alice, die als
Putzfrau versucht, sich und ihre Tochter über Wasser zu halten. Bücher, die sie
an ihrer Arbeitsstelle findet, verkauft sie im Buchladen der beiden
exzentrischen Brüder. Die beiden verlieben sich, Harbour heiratet Alice und sie
zieht mit ihrer Tochter zu den ungleichen Brüdern. Klingt nach Happy End, doch
eigentlich beginnt da erst die richtige Story vom Tod, von der wahren Liebe und
davon, dass es jederzeit möglich ist, ins Leben zurückzufinden.
Diese
Geschichte begeistert durch eine Ausgewogenheit von Humor und Tragik, Glück und
Unglück und trifft den Zuschauer mitten ins Herz. Dabei kommt der Film mit
wenigen Schauplätzen und ohne "Special Effects" aus. Die Hauptdarsteller
bestechen durch eine sensible und authentische Darstellung der Figuren und
machen es möglich, sich in jeden einzelnen der Charaktere zu versetzen. Man
verlässt das Kino, und der Film lässt einen nicht mehr los. Zutiefst bewegt
wünscht man sich, einmal so selbstlos lieben und dem bevorstehenden Tod ohne
Bitterkeit entgegen gehen zu können.
(margarete; 12/2003)
Lien:
http://www.wilbur-derfilm.de/
Die Dänin Lone Scherfig gewann mit
ihrer Dogma-Komödie "Italienisch für Anfänger" aus dem Jahr 2000 anno 2001 den
Silbernen Bären der Filmfestspiele Berlin. "Wilbur Wants To Kill Himself" ist
Scherfigs erster gänzlich in englischer Sprache gedrehter
Spielfilm.
Woran erkennt man eigentlich einen sogenannten "Dogma"-Film?
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Ergänzender Filmtipp:
"Italienisch für
Anfänger"
Ein Sprachkurs in der Provinz
als Keimzelle für amüsante (Beziehungs-) Turbulenzen.
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