"Donau, Dunaj, Duna, Dunav, Dunarea"

R: Goran Rebic
D: Otto Sander, Robert Stadlober, Annabelle Mandeng u. a.
Österreich 2003


Das rostige Schiff "Donau" tritt seine letzte Reise auf dem gleichnamigen Strom an, und noch einmal soll entlang der knapp 3000 km langen Strecke an altbekannten Stationen inne gehalten werden. Der vom Leben verbitterte Kapitän Franz geleitet sein Schiff auf diesem letzten Weg. Rasch finden sich auf der "Donau" eine Reihe von ruhelosen Menschen ein, die zu sich selbst finden wollen. Ein junger Mann will die sterblichen Überreste seiner Mutter im Schwarzen Meer versenken. Eine drogensüchtige Schöne lässt das Schiff über ihre nächsten Ziele entscheiden.

Ein ertrinkender Flüchtling rettet sich auf den Kahn. Schließlich hinterlässt eine seltsame Roma-Gruppe ein kleines Kind an Bord, während ein serbischer Kriegsdeserteur das erste Mal nach Jahren seine Familie wieder aufsucht. Entwurzelte Menschen, deren Schicksale entweder bereits verwoben sind oder sich an Bord verstricken, sind die ProtagonistInnen dieses durch zum Teil berückend schöne Bilder berührenden Schifffilms. Dem Fluss bleibt auch klar die tragende Rolle in Rebics Spielfilm vorbehalten.

Die Geschichten der vielen Suchenden auf dem Schiff erscheinen nur bedingt authentisch. Für die gerade noch drogenabhängige Mathilda ergibt sich eine allzu märchenhafte Lösung ihrer Krise. Nikolas Wiederbegegnung mit seiner Frau nach vielen Jahren der Ungewissheit lässt wiederum die Tragödie menschlicher Schicksale während des damals so nahen Kriegs auf dem Balkan erahnen. Goran Rebic war es ein Anliegen, ein fernab von Klischees positives Bild des europäischen Ostens zu schaffen. Es bleibt die Frage offen, ob dieser an sich schöne Film nicht allzu bemüht konstruiert ist.

(ama;12/03)