"Nacktschnecken"

R: Michael Glawogger
D: Raimund Wallisch, Michael Ostrowski, Pia Hierzegger u. a.
Österreich 2004


Mao, Johann und Max verbindet neben einer längeren Freundschaft ein abgebrochenes Studium, die ständige Geldnot und chronische Langeweile. Während Max Werbeslogans entwirft, die der Welt verborgen bleiben, schickt Johann biederen Hausfrauen erotische Briefe. Mao hält sich mit kleineren Drogendealereien über Wasser und wird vom Strizzi Schorsch auf eine zündende Idee für leicht verdientes Geld gebracht: sie soll einen kleinen Pornofilm drehen. Was scheinbar freudvolle Arbeit ist, wird komplizierter, als man denkt.

Martha und Mara sollen die Partnerinnen für die beiden Hauptdarsteller Max und Johann geben, welche nicht eben über ein zufriedenes Sexualleben verfügen. Gedreht soll im Haus von Maos eben in den Urlaub aufgebrochenen Eltern werden. Das Unternehmen wird zur Farce. Für die NeopornodarstellerInnen gibt es allerlei Stolpersteine, die sie schließlich scheitern lassen. Amouröse Verwicklungen, Unbeholfenheit und technisches Unvermögen lassen eine ernsthafte Arbeit nicht zu. Da helfen auch Drängen und Drohen des wuchtigen Auftraggebers Schorsch nicht.

Regisseur Glawogger verbindet in seinem neuen Film das Thema Pornografie mit Klamauk, und daraus wird eine Sexklamotte. Es folgt keine kritische Auseinandersetzung mit Pornos an sich, sie sollen mit und durch Humor ad absurdum geführt werden. Für den mal mehr, mal weniger gelungenen, deftigen Spass sorgt die steirische "Theater im Bahnhof"-Truppe aus Michael Ostrowski, Pia Hierzegger und Raimund Wallisch. Trotz einiger Lacher und einem köstlichen Georg Friedrich als Schorsch eher ein schales, belangloses Vergnügen.

(ama;03/04)