Franz Sales Sklenitzka: "Drachen haben nichts zu lachen"
Wie rettet
Ritter Ottokar von Zipp die Erddrachen, Zaundrachen,
Kammdrachen, Smaragddrachen,
Bürstendrachen und Karfunkeldrachen?
Wahrlich! Schlimm steht es um die Drachen im Jahre 1271. Wegen jeder einzelnen Drachenschuppe, jedes einzelnen Drachenzahns, des Drachenschwanzes, der Nasenlöcher und selbstverständlich des Drachenbluts werden sie gejagt und erlegt. Dabei handelt es sich bei Drachen um eine sehr sensible Spezies. Zarte Erddrachen, flinke Zaundrachen, scheue Kammdrachen, stachelige Bürstendrachen, glänzende Smaragddrachen und die bunt schimmernden Karfunkeldrachen - sind nur an einem einzigen Ort sicher: im Wald des Ritters Ottokar von Zipp. Die Tatsache, dass der Ritter Ottokar von Zipp keine Drachen jagen mag, zeigt schon, dass rittermäßig so einiges mit ihm nicht stimmt. Ich erwähne hier nur seinen unrittermäßigen kurzen Namen - fast schon ein Skandal - und erst sein dünner Bart - wie unritterhaft! Und nun will er sich gar um der Errettung der Drachen willen in ein Ritterturnier stürzen. Ob er das gewinnt ......?!
Nicht umsonst hat dieses unterhaltende, liebevolle und kluge Kinderbuch den Österreichischen Kinderbuchpreis gewonnen. Ob zum Selberlesen oder noch zum Vorgelesen-Bekommen, man wird sich garantiert vergnügt durch die Ritternamen kichern. Sigmund Silberzahn-Floretto, Sigurd Oregano-Eisenkies, Engelbrecht Dobermann-Hallimasch, da hört man schon wie ein richtiger Ritternamen zu klingen hat, und selbstverständlich reiben sich diese Ritter ihre Prachtbärte mit Drachenblut ein. Weiters lernt man auch so einiges über die Regeln bei einem Ritterturnier: Sowohl Ritter als auch das Pferd dürfen nicht betrunken am Turnier teilnehmen. Tja, wüste Zeiten, diese Ritterzeiten. Und schon damals kamen die Minnesänger, so hießen damals die Popsänger, aus England und waren langhaarig.
Obwohl dieses Buch viel zum Nachdenken aufgibt, wird es an keiner Stelle belehrend oder vordergründig pädagogisch. Es liegt am jungen Leser und eventuell auch seinen Eltern, sich über "Drachen"verfolgung, "Ritter"image und über die verschiedenen Beweggründe ein Turnier zu gewinnen, Gedanken zu machen.
(Die Prinzessin; 11/2002)
Franz
Sales Sklenitzka: "Drachen haben nichts zu lachen"
Esslinger,
1981. 101 Seiten. (Ab 8 J.)
ISBN 3-480-01236-1.
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