Ole Könnecke: "Anton und die Blätter"
Das vierte Anton-Buch mit
witzigen Illustrationen
Im Jahr 2004 begann Ole Könnecke seine mittlerweile sehr erfolgreiche Reihe über
den sympathischen Jungen Anton, einen pfiffigen kleinen Kerl im zarten
Kindergartenalter, der zusammen mit seinen Freundinnen und Freunden so manches
lustige und lehrreiche Abenteuer erlebt. Er ist meistens guter Dinge und zeigt
sich, wie alle Kinder in diesem Alter, sehr lern- und wissbegierig, will Dinge
ausprobieren, mit den Gegenständen und den Erscheinungen seiner Welt
experimentieren, "es einfach einmal testen", wie mein vierjähriger
Sohn David es oft ausdrückt.
In Könneckes neuem von ihm selbst zart und ansprechend illustrierten Buch
"Anton und die Blätter" macht Anton zusammen mit seinen Freunden eine
Erfahrung mit dem Wind. Anton gärtnert gerne, vielleicht hat er es von seinem
Vater gelernt, der ihn immer ermutigt hat, Dinge auch selbst zu tun, und die dafür
nötige Geduld mit ihm aufbrachte. Und so kommt es, dass er jetzt, wo es langsam
Herbst wird und die Blätter fallen, dieses bunte Laub zusammenharkt. Er hat
auch schon viel geschafft und mit seiner speziellen Kinderharke einen großen
Haufen Laub zusammengeharkt. Als er sich im Garten umschaut, sieht er, wie noch
ein einzelnes Blatt vom Baum fällt. Kinder sind gewissenhafte Arbeiter, und so
versucht Anton, dieses Blatt zu den anderen zu tun. Doch da kommt ein Windstoß
und bläst es weg. Anton rennt wacker hinter dem Blatt her. Dabei trifft er auf
seinen schaukelnden Freund Lukas, der sich helfend anschließt. Auch Greta und
Nina, über deren Sandkiste, wo sie gerade am Graben sind, das Blatt danach
fliegt, kommen mit, um das Blatt festzuhalten. Sie laufen durch Feld und Flur,
als sich das Blatt schlussendlich in den Ästen eines schon kahlen Baumes
niederlässt. Mit Hilfe einer Handleiter, danach mit einer von den Mädchen
besorgten echten Leiter kommen sie dem Blatt schon ziemlich nahe, als der Wind
wieder auffrischt, dieses Mal aus der entgegengesetzten Richtung. Und so jagen
sie den ganzen Weg zurück hinter dem Blatt her und landen mit ihm zusammen im
von Anton vorher zusammengerechten Haufen, der davon natürlich in alle Winde
zerstiebt. Doch die Kinder sind zufrieden. Jeder hat das Blatt gefunden und hält
es stolz in der Hand.
Ein wunderschönes, einfaches Buch über die unendliche Geduld, die Kinder
aufzubringen vermögen, wenn sie eine einmal gestellte Aufgabe zu Ende bringen
wollen. Für all jene Kinder, und die gibt es leider in immer größerer Zahl,
die nicht von ihren Eltern gelernt haben diese Geduld aufzubringen, ist es ein
schönes Beispiel dafür, mit wie viel Freude und gemeinsamem Erleben es
verbunden sein kann, etwas zu Ende zu führen. Die Kinder in der Vorlesegruppe
in unserem Kindergarten, die ich ehrenamtlich leite, haben das jedenfalls sofort
verstanden.
(Winfried Stanzick; 09/2007)
Ole Könnecke: "Anton und die Blätter"
Hanser, 2007. 32 Seiten. (Ab 4 J.)
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