Jan Cornelius, Erich Rauschenbach: "Karli Kaktus"
KARLI KAKTUS ... so nennt sich Karli nach einem Frisörbesuch
mit stacheligem Ergebnis von nun an. Obwohl er seine Puppe Tilli zum Entsetzen
seiner Mutter mit der selben Haartracht versieht, bekommt Karli einen echten Kaktus
geschenkt, der ihn wiederum vor die schwierige Aufgabe des Umtopfens stellt.
In
zwölf Episoden passieren die Dinge in Karli Kaktus Leben Schlag auf Schlag. Kaum
hat man sich von den ersten "Kaktus"-Kapiteln erholt, geht es schon mit mehreren
Urlaubserlebnissen per Fahrrad, Auto und Flugzeug weiter. Probleme der "kleidsamen"
Art und als Highlight das Kapitel, in dem Karli Kaktus und sein Papa eine Glühbirne
wechseln unterhalten ganz nett.
Die flache und emotionsarme Sprache des
Buches unterschätzt 8jährige Leser (so die Empfehlung auf dem Buchrücken) ganz
sicherlich. Haufenweise Ausrufezeichen, Worte wie "Cool!" und "Super!" ersetzen
dem Leser nicht die fehlende Gefühlsebene. Im allgemeinen wirkt das ganze Buch
und im besonderen der junge Held eher grob und flapsig, als einfallsreich und
witzig. Dem erwachsenen Leser bleibt sicherlich ein wenig traurig-bitteres Gefühl
wegen der Eltern Karlis zurück. Deren Dummheit und Ignoranz - als Beispiel sei
nur Karlis Vater und der Umgang mit dem Zustand Urlaub erwähnt - sollten sie bewusst
als Stilmittel der Ironie verwendet worden sein, von einem 8jährigen Leser nicht
unbedingt erkannt und verstanden werden können.
Karli Kaktus ist sicherlich
ein modernes Kinderbuch. Mit einfachen Satzstrukturen schnell zu lesen. Unterhaltend,
wenn auch nicht tiefgehend. Die Zeichnungen des bekannten Kartoonisten Erich Rauschenbach
passen zu dem comicartigen Stil des Buches.
(Die Prinzessin; 09/2002)
Jan Cornelius, Erich
Rauschenbach: "Karli Kaktus"
Kinderbuch ab 8 Jahren.
NP, 2002. 64 Seiten.
ISBN 3-85326-259-7.
ca. EUR
12,90. Buch
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