Anu Stohner und Henrike Wilson: "Gute Nacht, Sterne!"
Kleine
Bären sind in Kinder- und
Bilderbüchern überaus beliebte Figuren. Seit
Margarethe Steiff ihre Teddybären
entwickelt hat, sind Millionen von Kindern mit ihrem Bären im
Arm
eingeschlafen, habe ihre ersten Diskussionen mit ihm geführt
und die erste
Freundschaft mit ihm erlebt.
Unser Sohn David liebt seinen Bären nun schon in zweiter
Generation. Wie
selbstverständlich hat er den Bär seiner Mutter
übernommen und will nichts Anderes
mehr. Deshalb geht es den kleinen Bären in den
Bilderbüchern auch oft so wie
den kleinen Menschen, denen man diese Bücher - hoffentlich -
vorliest.
Im vorliegenden, außergewöhnlich ansprechenden Buch
von Anu Stohner und
Henrike Wilson geht es um ein uraltes Menschen- und
Bärenthema: Sie können
oder wollen manchmal nicht einschlafen.
Dann geht alles "gaaaanz laaaangsam".
Die Eltern des Bären sind gutmütige und geduldige
Eltern, die ihrem Kind mit
viel Fantasie helfen, dieses Einschlafproblem zu bewältigen.
Neben dem üblichen
Vorlesen haben die Bäreneltern ein besonders kreatives und
lustiges Spiel
erfunden: das "Gute-Nacht-Spiel". Und das geht so: Der kleine
Bär
sagt irgendetwas oder irgendjemandem Gute Nacht. Und die Eltern
müssen
antworten, vorzugsweise in der Spielversion "mit Reim". Das geht dann
etwa so:
"Gute Nacht , Affe", sagt der Bär zu einem seiner
Kuscheltiere.
"Schlaf schön, Giraffe", antwortet dann Mutter Bär.
Und so geht das
mit viel sprachlicher Fantasie weiter, bis der kleine Bär
jedes Mal - schon
todmüde - sagt: "Gute Nacht, Sterne!".
"Wir haben euch gerne", antworten die Eltern wie aus einem Mund.
Ihre letzte Antwort, nachdem der kleine Bär schläfrig
gesagt hat: "Gute
Nacht, und schlaft recht schön..." hört er gar nicht
mehr.
Er ist eingeschlafen. Die Eltern haben durch das Spiel etwas weniger
Zeit für
sich gehabt an diesem Abend; was sie aber ihrem Kind gegeben haben, ist
ein
gutes und nachahmenswertes Beispiel.
Kein Berufs- oder Haushaltsstress sollte so groß sein, dass
nicht einige Zeit
vor dem Schlafengehen für die eigenen Kinder übrig
bleibt.
"Gute Nacht, Sterne!" ist ein schönes Buch darüber,
wie mit
elterlicher Geduld und Fantasie auch lebendige und manchmal unruhige
Kinder mit
täglichen Ritualen zum wohlverdienten Schlaf gebracht werden
können.
Sehr empfehlenswert!
(Winfried Stanzick; 10/2007)
Anu
Stohner und Henrike Wilson: "Gute
Nacht, Sterne!"
Hanser, 2007. 32 Seiten. (Ab 3 J.)
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