Guido Wandrey: "Folge der Spur ...
... durch den Zoo. Ein Wimmelbilderbuch"

Da ist eine Menge los!

Es gibt Bilderbücher, Bilder-Lesebücher und eben Wimmelbilderbücher!

Patrick geht mit seinen Eltern in den Zoo. Gleich hinter dem Eingang schnappt ein frecher Affe Patricks rote Kappe und läuft damit fort.
Die Verfolgungsjagd quer durch den Tiergarten beginnt! Patrick, seine Eltern und ein Zoowärter suchen den Ausreißer mit der Kappe - und wir suchen sie alle in den Wimmelbildern, die ihrer Bezeichnung gerecht werden: Da tummeln sich viele, viele Zoobesucher und allerlei muntere Tiere auf bunten, fröhlichen doppelseitigen Abbildungen!

Woran mag es wohl liegen, dass die Mehrzahl der zur Schau gestellten Tiere wesentlich größeren Spaß beim Beobachten der Zoobesucher zu haben scheint, als diese selbst, die mit Kind und Kegel, Mobiltelefonen und Fotoapparaten herumwuseln? So lungern die Affen genüsslich im Gras oder gönnen sich die eine oder andere Banane in luftiger Höhe auf einem Klettergerüst sitzend, ein Eisbär stellt sein Maul als Zielscheibe für die rekordverdächtigen Fischweitwurfversuche eines Tierwärters zur Verfügung, im Löwengehege dösen die Großkatzen, umgeben von Knochen, ein Löwe späht mit einem Auge argwöhnisch über die Absperrung, die Seehunde zeigen ihre Kunststücke und plumpsen nach den Sprüngen zurück ins Wasser, wobei es kräftig spritzt, ein Walross präsentiert sich stolz dem Publikum, Katzen und Störche thronen auf den Dächern der Stallungen.

Die fantasievollen Darstellungen haben zwar im Detail nicht allzu viel mit einem echten Tiergarten-Rundgang zu tun - (oder würden Sie auf dem Geländer um das Eisbärengehege balancieren - auch wenn die Bären noch so gemütlich turteln und harmlos wirken; obwohl einer von ihnen bei genauerer Betrachtung doch recht begehrlich in Richtung des unvorsichtigen Mädchens schaut -, Papierflieger ins Tigergehege werfen, Pinguinen die Zunge zeigen, während Ihr aufgeregter Hund die Wasservögel anvisiert, einen Fußball aus dem Graben vor dem Nashorngehege fischen, oder einem kleinen Mädchen mithilfe einer Steinschleuder den Luftballon zerschießen?) -; sind allerdings auf ihre Art wirklich gut gelungen. Da tut sich was! Da gibt es viel zu sehen!

Realistischer sind da schon - zumindest für österreichische Verhältnisse - der Tierwärter, der drohend die geballte Faust in Richtung der auf einer Elefantenskulptur herumkletternden Kinder schwingt und dabei lauthals zu schreien scheint - (ein Glück, dass es kein Hörbuch ist!) -, der rabiate Mini-Steinbock aus dem Streichelzoo, der einen Knaben aufs Korn nimmt und die ältere Dame, die trotz wonnigsten Sonnenscheins mit Mantel und Regenschirm unterwegs ist (man weiß ja nie, nicht wahr?).

Jedenfalls wird der Kappendieb zuguterletzt doch noch gefunden, und Patrick erhält seine rote Kopfbedeckung, die inzwischen einiges mitgemacht hat, zurück.

Ein freundliches "schau-genau!"-Buch, das Lust auf einen baldigen Zoobesuch macht!

(Felix; 03/2002)