Heinz Janisch, Selda Marlin Soganci: "Ich bin Flonx"
Flonx heißt mit richtigem Namen Florian
Norbert Xaver Müllheimer und ist ein ganz besonderer Junge. Ein verrücktes
T-Shirt auf dem Leib, Sommersprossen und eine schiefe Brille im Gesicht und die
Haare wirr durcheinander, nein, ein solcher Junge begegnet einem nicht alle
Tage.
Und noch etwas Besonderes zeichnet diesen außergewöhnlichen Knaben
aus: Er kann alles - zumindest behauptet er das. Er kann Luft essen, den Wind
anhalten, fliegen und so laut schreien, dass alle Welt sich fürchtet. Unter
wilden Tieren kann er leben, in den Himmel steigen und sogar ein Fisch sein. Und
bei alledem hat er keine Angst.
In den eigenwilligen Zeichnungen von
Selda Marlin Soganci kommen die sprachlichen und gedanklichen Fantasien des
Flonx wieder auf die Füße und entpuppen sich als ganz alltägliche Tätigkeiten
...
Ein schönes Buch über Kinder und ihre Allmachtsfantasien. Ich
erinnere mich noch sehr gut an eine Phase meiner eigenen Kindheit, als ich fest
davon überzeugt war, etwas Besonderes zu sein, fliegen zu können etc.
...
Gut, wenn ein Kind in dieser Phase schöne Bücher hat wie das
vorliegende und sensible Erwachsene, die es dabei unterstützen, etwas ganz
Besonderes zu sein, es aber vorsichtig immer wieder auf die Erde zurückholen.
Ein solcherart aufgewachsener Mensch wird immer das Selbstbewusstsein seiner
gottebenbildlichen Einzigartigkeit haben, aber in seinem Nächsten einen
ebensolchen Menschen erkennen und achten.
(Winfried Stanzick; 02/2006)
Heinz
Janisch, Selda Marlin Soganci: "Ich bin Flonx"
Residenz Verlag, 2006.
32 Seiten. (Ab 2 J.)
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Weitere Buchtipps:
Heinz Janisch, Selda Marlin Soganci:
"Schenk mir Flügel"
"Schenk mir Flügel!", sagt der Engel, den das
Kind auf ein Blatt Papier gezeichnet hat. Nicht die umständlichen, altmodischen,
die mit den großen Federn will er, sondern etwas Neues. "Lass dir was einfallen!",
fordert er das Kind ganz selbstbewusst auf. Und das Kind malt ihm Flügel aus
Meereswellen, Schneegestöber, blühenden Zweigen, Buchstaben, solche aus schimmerndem
Glas und mit Sommersprossen - jedes Paar noch schöner, aufregender als das vorherige.
Bis der Engel die passenden für sich gefunden hat und sich auf seine Art und
Weise bedankt ...
Ein höchst poetischer, gefühlvoller Text aus der Feder von
Heinz Janisch, den Selda Marlin Soganci in prächtige, Aufsehen erregende
Bilder umgesetzt hat. Die Künstlerin arbeitet in einer Mischtechnik auf Fichtenholz,
was den Bildern einen ganz eigenen Reiz verleiht, wenn die Maserung mal durch
die Farben hindurchscheint, mal bewusst der hölzerne Untergrund als Kontrast
eingesetzt wird.
Die barocke Üppigkeit ihrer Figuren vermittelt dennoch eine Zartheit, fast Zerbrechlichkeit
der beiden dargestellten Charaktere. In der Opulenz der Bilder steckt eine liebevolle,
detailversessene Genauigkeit, die dem Auge ein Fest beschert.
Die typografische Gestaltung des Buches stammt von Christian Ewald, der mit
seiner sensiblen Ausformung des Schriftbildes gleichsam noch eine weitere Erzählebene
eingebaut hat. Ein in jeder Hinsicht außergewöhnliches Bilderbuch. (NP Verlag)
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Heinz Janisch, Selda Marlin Soganci:
"Herr Jemineh hat Glück"
Herr Jemineh geht aus seiner Wohnung, rutscht aus und poltert die Treppen hinunter.
Aber - was für ein Glück! - er findet dabei seinen Schlüssel, den er schon vor
Ewigkeiten verloren hatte, unter einem Blumentopf wieder. Oder: Eines Ta geht
er spazieren, da streift ihn ein großes Schiff am Arm und bringt ihn fast zu
Fall, aber - was für ein Glück! - er wird auf eine Freifahrt eingeladen und
macht eine Reise über das Meer.
Es kommt darauf an, von welcher Seite aus man die Dinge betrachtet. Davon ist
Herr Jemineh überzeugt. Am Mittagstisch berichtet er davon eindrucksvoll seiner
Frau, die seine Erzählungen erst skeptisch, dann zunehmend belustigt anhört.
Dazu gibt es Knödel, Würstel, ein bisschen Tellergeklapper und unterm Tisch
den Hund Ferdinand.
Nicht auszudenken, wäre ihm nicht eines schönen Tages ein Blumentopf auf den
Kopf gefallen, hätte er nicht den Blick nach oben gewandt und dabei seine Zukünftige
erblickt - was für ein Glück!
Heinz Janisch und Selda Marlin Soganci, die schon mit "Schenk mir Flügel" im
Herbst 2003 die Bilderbuchwelt eroberten, legen neuerlich ein außergewöhnliches
Werk vor, das auf jeder Seite in Staunen versetzt. Die farbenprächtigen, üppigen
Bilder sind ausgefüllt mit prallem Leben, der Text dazu wunderbar leicht und
schwungvoll - was für ein Glück! (NP Verlag)
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