Anushka Ravishankar, Sirish Rao, Durga Bai: "Eins, zwei, drei!"
Zum
Indien-Schwerpunkt
der Frankfurter Buchmesse 2006 veröffentlichte der Hanser
Verlag das erste Buch der indischen Künstlerin Durga Bai. Sie
gehört zur Volksgruppe der Gond in Zentralindien. Diese
Menschen bemalen seit jeher die Außenwände ihrer
Häuser mit Darstellungen traditioneller Szenen aus dem
Alltagsleben, aber auch von Tieren und Menschen in der freien Natur.
Durga Bais Bilder sind typisch für die Tradition ihrer Heimat,
aber sie setzt sich in ihrer Kunst auch mit politischen und
gesellschaftlichen Themen auseinander. So hat sie das
Chemieunglück in Bhopal, wo sie selbst mit ihrer Familie lebt,
zu leidenschaftlichen Bildern inspiriert.
In dem vorliegenden Bilderbuch befasst sie sich zum ersten Mal mit
Buchillustrationen und zeichnet einen großen Baum, auf dem
zunächst eine einzige, kaum wahrnehmbare Ameise sitzt. Mit
jeder Doppelseite kommen andere Tiere hinzu: zwei flinke Echsen, drei
freche Ratten, vier sprechende Kaninchen und so weiter, bis am Ende
zehn, zugegebenermaßen kleine, Elefanten den Baum an den Rand
seiner Kräfte bringen. Denn alle anderen Tiere bleiben im
Baum, während mit jeder weiteren Zahl immer neue Tiere
hinzukommen, die zudem immer größer werden
(jedenfalls in der Natur). Von der Ameise bis zum Elefanten.
"Ob der
Baum das schafft? Klar. Bäume
haben Kraft."
Und so ist ein wunderschönes Zählbuch entstanden, das
die Kinder einlädt, immer wieder nach den unterschiedlichen
Tieren im Baum zu suchen und sie zu zählen.
Möge das Bilderbuch dieser ungewöhnlichen
Künstlerin auf dem hart umkämpften Markt der
Bücher für die Kleinsten Erfolg haben. Es ist sehr
empfehlenswert.
(Winfried Stanzick; 09/2006)
Anushka
Ravishankar, Sirish Rao, Durga Bai: "Eins, zwei, drei!"
Aus dem Englischen von Anu Stohner.
Hanser, 2006. 48 Seiten. (Ab 3 J.)
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