Andreas Steinig: "Bei den Bibern"

Besuch in der Biberburg


"Bei den Bibern" ist ein sensibel und naturnah gezeichnetes Bilderbuch für Kinder und Erwachsene, illustriert und verfasst von Andreas Steinig. Es berichtet über Verbreitung und Lebensweise der Biber. So erfährt der Leser, dass diese scheue Tierart bereits im zwölften Jahrhundert in England ausstarb und in Kontinentaleuropa im 19. Jahrhundert schon fast ganz verschwunden war. Erst jetzt sorgen Schutzgebiete dafür, dass sich die Tiere wieder ansiedeln und verbreiten können.

Der Biber wurde hauptsächlich wegen seiner Markierungsdrüse und des darin befindlichen stark riechenden "Bibergeils" gejagt, aus dem Medikamente produziert wurden. Außerdem wurde er in der Fastenzeit oft verspeist, weil die Menschen ihn aufgrund seines schuppigen Schwanzes zum Fisch erklärten. Natürlich wurde er daneben auch wegen seines Fells gejagt.
Ferner wurden viele Feuchtgebiete, in denen Biber lebten, zu trockengelegtem Ackerland, und so verlor die Art ihre Lebensgrundlage.
In Europa lebten 1952 nur noch zweihundert Biber, bis zum heutigen Tag wuchs jedoch der Bestand wieder auf bis zu 10.000 Tiere an.

Wussten Sie, dass Biber nie aufhören zu wachsen? Früher gab es Exemplare, die so groß wie Braunbären wurden. Heute werden die Tiere etwa 30 kg schwer und bis zu einem Meter lang. Die Haare des Fells werden durch kleine Widerhaken zusammengehalten und bilden so einen Luftpolster, der Schutz vor Kälte und Hitze bietet.
Ein Biber benötigt etwa eine Stunde, um mit seinen Nagezähnen einen Baum zu fällen. Biber bauen sogenannte Biberburgen, deren Eingänge unter Wasser liegen. Die Nisthöhle befindet sich über dem Wasserspiegel. Die Tiere bringen nach einer Tragezeit von 105 Tagen zwei bis drei Junge zur Welt, die zwei Jahre, also über den nächsten Wurf hinaus, bei den Eltern bleiben.
Feinde der Jungtiere sind sowohl Raubfische als auch Greifvögel, erwachsene Tiere haben kaum Fressfeinde.
Wussten Sie außerdem, dass Biber bis zu 15 Minuten unter Wasser bleiben können? Das alles und noch viel mehr erfahren Sie in diesem Bilderbuch.

Das gerade erlesene Wissen kann der Leser auf der letzten Seite durch ein Biber-Quiz überprüfen.
Und ebenfalls auf der letzten Seite findet der Interessierte Angaben darüber, wo er die Tiere in freier Wildbahn und in Wildgehegen antreffen und beobachten kann.

Das Bilderbuch wartet mit nahezu fotografisch genau gezeichneten Illustrationen auf. Andreas Steinig macht seinem Beruf als wissenschaftlicher Illustrator und Wildtiermaler alle Ehre. Er stellt die Biber putzig und unverzerrt dar.
Der Text, ebenfalls von Andreas Steinig, ist zweigeteilt und durch zwei Schriftarten erkennbar gemacht. Ein Textteil informiert über die Lebensart der Biber, der andere erzählt von der im Buch beschriebenen Biberfamilie.
Für Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren ist das Buch wohl etwas zu trocken geschrieben, aber es kann durchaus gut vorgelesen und zusammen betrachtet werden. Ältere Kinder und Erwachsene finden in diesem Buch sehr viele interessante und erstaunliche Informationen über die Biber.

(Ingrid; 03/2006)


Andreas Steinig: "Bei den Bibern"
Patmos, 2006. 32 Seiten. (Ab 7 J.)
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Andreas Steinig, geboren 1964 in Pratau, studierte Automatisierungstechnik und war bis 1992 als Ingenieur tätig. Seither arbeitet er als wissenschaftlicher Illustrator und Maler und engagiert sich im Natur- und Umweltschutz.

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