Der See der Freiheit

Spiegelglatte Oberfläche,
kein Säuseln trübt die Idylle.

Vor mir liegt er,
der See der Freiheit.

Eingebettet zwischen hohen Zypressen,
jede von ihnen ist Zeuge der Geschichte
der Menschheit und Zeuge der Zeit lange
vor dieser Zeit.

Vögel finden sich hier und da sitzend
auf den Ästen der umliegenden Zypressen,
abwartend, sich hingebend
dem Rhythmus des Lebens.

Sich nichts erwartend, sich treiben lassend
im Vertrauen darauf, dass alles so geschieht,
wie es geschehen soll,
wenn man es loslässt und ihm die Freiheit schenkt,
sich selbst zu erschaffen.

Plötzlich,
die Idylle wird unterbrochen,
für Augenblicke.
Es prasseln darnieder,
unerwartet und frei
Regentropfen auf Mutter Erde und
tauchen dabei
in den See der Freiheit ein.

Sie ziehen Kreise,
zuerst kleine,
dann immer größer werdende.
Zuerst jeder Tropfen für sich allein.
Doch dann vereinigen sich die Kreise
zu einem großen Ganzen.

Die Freiheit des einzelnen geht
dabei nie verloren und dennoch
entsteht etwas Neues.

Die Freiheit des Ganzen,
in dem wir uns wieder finden,
alle Teile von uns,
vereinigt zu dem,
was wir wirklich sind.

Wir sind die ganze Freiheit,
die ganze Freiheit, die immer war
und immer sein wird.
Wir sind die Regentropfen
und wir sind gleichzeitig der See.

Wir lassen alle unsere Anteile von
uns los und lassen sie im See der
Freiheit schwimmen, damit sie dorthin
fließen können,
wohin es sie zieht,
in ihre Heimat,
denn dort sind sie FREI,
dort bin ICH frei.