Dieser Text ist wie verhext, in sein Innerstes versetzt , hat er sich mit dir vernetzt.
Was vorher war, wird niemals sein, wer ihn nicht kennt, erstarrt zu Stein. Sprich mir nach im Morgengrauen:
In die Wahrheit will ich schauen. Sonnenstrahlen in der Hand - wünsch mich fort ins Anderland.
Dunkle Tränen will ich weinen, Schmerz und Kraft in mir vereinen.
Dreimal dreh ich mich im Kreis, bis der Blick die Richtung weiß.
Erde bist du, unter mir, lass mich schreiten ohne Gier.
Feuer ist, worin ich stehe.
An dem Ort wohin ich gehe, lodern Flammen nimmermehr.
Verbrenn das Leid, verbrenn die Qual - ich bin bereit im Seelental.
Verbrenn des Herzens bange Fragen, aufgestaut in langen Tagen.
Verbinde, was einst Einheit war, gib mir Halt in der Gefahr.
Entfessle, was sich aufgestaut - bewahre, was dir anvertraut.
Das ist der Spruch der Abgrundlosen, nicht erstarrt in Alltagsposen. Das ist der Klang im Untergrund, der Elemente Urverbund. Einen Weg wird er dir weisen, nimmst du ihn mit auf deinen Reisen.
(
Doris Krestan; 2000)