Der Herbstwind rüttelt die Bäume
Die Nacht ist feucht und kalt;
Gehüllte im grauen Mantel,
Reite ich einsam im Wald.
Und
wie ich reite, so reiten
Mir die Gedanken voraus;
Sie tragen mich leicht
und luftig
Nach meiner Liebsten Haus.
Die Hunde
bellen, die Diener
Erscheinen mit Kerzengeflirr;
Die Wendeltreppe
stürm ich
Hinauf mit Sporengeklirr.
Im
leuchtenden Teppichgemache,
Da ist es so duftig und warm
Da harrret meiner
die Holde -
Ich fliege in ihren Arm.
Es säuselt
der Wind in den Blättern,
Es spricht der Eichenbaum:
Was willst du, törichter Reiter,
Mit deinem törichtenTraum?
(von Heinrich Heine - 1819/20)